Nationalgarde nach Krawallen in US-Stadt Milwaukee aktiviert
Nach den Krawallen in der Stadt Milwaukee hat der Gouverneur des US-Staates Wisconsin die Nationalgarde zur Hilfe gerufen. Die militärisch ausgebildeten Reservisten sollten der örtlichen Polizei beistehen, wenn es nötig sei, sagte Gouverneur Scott Walker am Sonntag.
In der Nacht waren nach der Tötung eines Verdächtigen durch die Polizei in Milwaukee Unruhen ausgebrochen. Demonstranten warfen mit Steinen, setzten eine Tankstelle in Brand und feuerten Schüsse ab. Ein Streifenpolizist hatte in der Stadt einen 23-Jährigen erschossen, der den Ermittlungen zufolge vor einer Verkehrskontrolle flüchten wollte. Der Mann habe eine gestohlene Waffe bei sich gehabt und sei schon öfter festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
Immer mehr Krawalle in den USA
Die Ermittler gaben zunächst nicht bekannt, ob der Verdächtige auch Schüsse abgab oder mit seiner Pistole auf die Beamten zielte. Auch zur Hautfarbe des Polizisten und des Erschossenen gab es zunächst keine Angaben. Der Vorfall und die anschließenden Krawalle ereigneten sich aber in einem Viertel, in dem viele Schwarze leben.
Seit zwei Jahren kommt es in den USA nach tödlichen Schüssen durch die Polizei auf Verdächtige immer wieder zu Unruhen, etwa in Baltimore oder Ferguson in Missouri. Schon 2014 war deswegen nach tagelangen Krawallen in Ferguson die Nationalgarde aktiviert worden. Kritiker werfen der Polizei vor, Schwarze zu benachteiligen. Die Vorfälle haben der internationalen Bewegung "Black Lives Matter" zu Auftrieb verholfen und spielen im Wahlkampf eine Rolle.
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