Tausende Flüchtlinge fliehen aus brennendem Lager

Symbolbild
Starke Winde fachten das Feuer an, das nach Polizeiangaben möglicherweise absichtlich gelegt wurde.

Wegen eines Feuers sind am Montagabend tausende Menschen aus einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos geflohen. "Zwischen 3000 und 4000" Flüchtlinge hätten das Lager von Moria verlassen, sagte ein Polizeivertreter. Rund 150 Minderjährige, die in dem Lager untergebracht waren, wurden demnach in eine Einrichtung für Kinder auf der Insel gebracht.

Starke Winde fachten das Feuer an, das nach Polizeiangaben möglicherweise absichtlich gelegt wurde. Die griechische Strandwache teilte auf Twitter mit, dass das Feuer bereits unter Kontrolle sei.

https://twitter.com/lifeguardhellas/status/777918583217192960
LifeguardHellas team (@lifeguardhellas

In Griechenland halten sich derzeit mehr als 60.000 Schutzsuchende auf, die meisten von ihnen wollen aber weiter Richtung Deutschland oder in andere westeuropäische Staaten. Weil eine Reihe von osteuropäischen Ländern und Balkanstaaten aber mittlerweile die Grenzen geschlossen haben, ist ein Weiterkommen nahezu unmöglich.

Das Lager Moria gehört zu den größten des Landes. Menschenrechtsgruppen kritisierten in der Vergangenheit immer wieder die prekären Verhältnisse in den griechischen Aufnahmezentren, besonders auf Lesbos und anderen Ägäis-Inseln. So leben auf insgesamt fünf griechischen Inseln mehr als 13.000 Flüchtlinge, obwohl die Einrichtungen nur für knapp 8000 Menschen ausgelegt sind.

Kommentare