Von Kamerafrau Getretener bekommt Trainerjob

Osama Abdul Mohsen mit seinem kleinen Sohn Zaid, und seinem älteren Sohn, Mohammad al Ghadabe, in Getafe
Der Syrer, dem von einer ungarischen Kamerafrau ein Bein gestellt wurde, wird im spanischen Fußball arbeiten.

Die Bilder hatten für Aufregung gesorgt: Ein syrischer Flüchtling, dem eine TV-Reporterin an der ungarischen Grenze vor laufenden Kameras ein Bein stellt, als er mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm von der Polizei wegläuft. Die Kamerafrau (die unterdessen ihr Bedauern ausgedrückt hat) hat ihren Job verloren und der syrische Flüchtling bekommt in Spanien einen Job - als Fußballtrainer.

Man werde den Mann einstellen, teilte das Nationale Fußballtrainer-Ausbildungszentrum Cenafe am Mittwoch mit. Der Syrer werde noch am Abend in Spanien eintreffen und in Getafe bei Madrid so schnell wie möglich die Arbeit aufnehmen, hieß es.

Von Kamerafrau Getretener bekommt Trainerjob
Der Syrer war den Angaben zufolge in seiner Heimat Trainer des erfolgreichen Erstliga-Verein Fotuwa. Er war mit seinem sieben Jahre alten Sohn aus Syrien geflohen. Man habe den Mann mit Hilfe eines in Spanien lebenden Arabers in München kontaktiert, sagte Cenafe-Präsident Miguel Ángel Galán. Man wolle auch die Ehefrau und die zwei Söhne des Mannes in Spanien aufnehmen, sagte Galán der Sportzeitung „As“. „Ich werde für alles aufkommen, und die Gemeindeverwaltung (von Getafe) hat bereits Hilfe zugesichert.“
Von Kamerafrau Getretener bekommt Trainerjob
Osama Abdul Mohsen (C), a Syrian refugee who was filmed being tripped up by a camerawoman as he fled police in Hungary with his young son Zaid, poses with Zaid and his other son Mohammad al Ghadabe (2nd R) in front of bystanders at their new home in Getafe, Spain, September 17, 2015. Mohsen has been offered a job in soccer coaching in Madrid, after his story caught the eye of a training school there. REUTERS/Andrea ComasATTENTION EDITORS: SPANISH LAW REQUIRES THAT THE FACES OF MINORS ARE MASKED IN PUBLICATIONS WITHIN SPAIN
In München traf der Syrer seinen ältesten Sohn, einen seit Monaten in Deutschland lebenden 18-jährigen, nach langer Zeit wieder. In einem Interview der Zeitung El Mundo (Mittwochausgabe) sagte der Flüchtling, sein jüngerer Sohn habe nach der Trittattacke, die beide zu Fall gebracht hatte, „zwei Stunden lang geheult“. Es sei ein „harter Tritt“ gewesen. Die Flucht mit Said sei sehr gefährlich gewesen, „wir hätten ohne weiteres sterben können“, sagte er.

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