27-Jährige getötet: Phantombild veröffentlicht

Die Polizei veröffentlichte ein Phantombild.
Die Tat steht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit dem Mord an der französischen Studentin Lucile K. 2014 in Kufstein.

Rund fünf Monate nach dem Mord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg haben die Ermittler ein Phantombild des möglichen Täters veröffentlicht. Das Bild sei auf Grundlage von "Wahrnehmungen" einer Zeugin erstellt worden. Die Tat steht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit dem Mord an der 20 Jahre alten französischen Studentin Lucile K. im Jänner 2014 in Kufstein.

Der etwa 50 bis 55 Jahre alte und 1,75 bis 1,80 Meter große Mann sei am Tag der Verschwindens der jungen Frau gesehen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Er wurde am Nachmittag des 6. Novembers 2016 auf dem Verbindungsweg zwischen Endingen und Bahlingen gesehen.

Die Ermittler in Deutschland und Tirol erhoffen sich durch die Veröffentlichung des Phantombildes weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

27-Jährige getötet: Phantombild veröffentlicht
ABD0014_20170405 - HANDOUT - Ein am 05.04.2017 veröffentlichtes Phantombild der Polizei, das nach der Aussage einer Zeugin erstellt wurde, zeigt einen unbekannten Mann, der im Verdacht steht, eine 27 Jahre alte Joggerin in Endingen (Baden-Württemberg) ermordet zu haben. (zu dpa "Mord in Endingen - Polizei veröffentlicht Phantombild" vom 05.04.2017) ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei vollständiger Nennung der Quelle: Foto: Polizei Freiburg/Polizeipräsidium Freiburg/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bisher habe sich bei den monatelangen Ermittlungen der Sonderkommission kein konkreter Tatverdacht ergeben. Die 27-jährige Frau aus Endingen war am 10. November, vier Tage nach ihrem Verschwinden, tot in einem Waldstück nahe ihres Wohnorts gefunden worden. Sie wurde vergewaltigt und umgebracht.

Eisenstange als Tatwaffe

Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn, eine Eisenstange.

Massive Gewalteinwirkung

Die Tatbegehung lasse jedenfalls darauf schließen, dass es sich um einen Täter mit einer "schweren psychischen Störung" handle, erklärte Tirols LKA-Leiter Walter Pupp bei einer Pressekonferenz Ende Jänner. Beide Opfer wurden mit massiver Gewalteinwirkung erschlagen - Lucile mit einer Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen etwa bei Lkw-Führerkabinen zum Einsatz kommt. Darüber hinaus wurden beide Opfer sexuell missbraucht. Während der Übergriff bei Lucile "leicht" war, wurde die 27-jährige Frau in Deutschland schwer missbraucht. "Daher können wir bei Lucile ein Motiv aus dem Beziehungsumfeld bzw. Raub vernachlässigen, und uns jetzt auf ein sexuell motiviertes Verbrechen spezialisieren", erklärte Pupp damals weiter.

Der Täter ging in beiden Fällen überlegt vor, was die Auswahl des Ortes und die damit verbundene Tatzeit betrifft, berichtete Pupp: "Die Zeit ist in beiden Fällen schlüssig". Lucile wurde gegen Mitternacht ermordet, die 27-Jährige am Nachmittag beim Joggen.

27-Jährige getötet: Phantombild veröffentlicht
ABD0046_20161115 - Ein Polizeifahrzeug steht am 15.11.2016 in Endingen (Baden-Württemberg) in einem Weinberg. Nach dem Mord an einer 27-jährigen Joggerin in Endingen bei Freiburg hat die Polizei die Spurensuche am Fundort der Leiche fortgesetzt. Foto: Patrick Seeger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
In beiden Fällen war somit die Wahrscheinlichkeit aus Sicht des Täters gegeben, auf ein potenzielles Opfer zu treffen. Während der Tatort in Kufstein, die Innpromenade, auch zu Mitternacht von Nachtschwärmern frequentiert werde, seien beim zweiten Tatort, einem Weinberg, am Nachmittag die meisten Jogger und Spaziergänger unterwegs.

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