Fall Lucile: LKA sieht "großen Durchbruch"

Lucille K. wurde vor einem Jahr ermordet
Tiroler Ermittler stellen deutschen Kollegen derzeit die Daten zur Verfügung.

Im Fall der vor drei Jahren in Kufstein getöteten 20-jährigen Studentin Lucile K. aus Frankreich sieht der Leiter des Tiroler Landeskriminalamtes, Walter Pupp, in der am Donnerstag bekannt gewordenen Verbindung zu einer Tat in Deutschland den "großen Durchbruch". Dies sagte Pupp zur APA am Freitag. Derzeit stelle man den Kollegen in Deutschland andere Daten zur Verfügung, so der Ermittler.

Am Tatort einer Anfang November in Endingen bei Freiburg getöteten 27-jährigen Joggerin waren DNA-Fragmente gefunden, die mit den Spuren im Fall Lucile übereinstimmen. Aufgrund dieses "definitiven DNA-Treffers" würden sich die Ermittlungen nun auf die beiden Taten konzentrieren. Hinsichtlich der Abgleichung ähnlich gelagerter Fälle gebe es derzeit nichts Weiteres, was "passen" würde, erklärte Pupp.

Stetiger Austausch mit deutschen Kollegen

Eine eigene Ermittlungsgruppe mit den Deutschen sei derzeit nicht notwendig, so Pupp. Dies komme dann infrage, wenn der Fall eine noch größere Dimension annehme. Man befinde sich ohnehin in stetigem Austausch.

Beide sowohl in Kufstein als auch in Endingen sichergestellten DNA-Spuren waren von schlechter Qualität. Die am Tatort in Kufstein gefundene DNA wurde hochgerechnet, und dieses Profil dann mit den in Deutschland sichergestellten Fragmenten direkt verglichen, hatte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr in einer Pressekonferenz am Donnerstag erläutert: "Das Ergebnis lässt keinen vernünftigen Zweifel zu, dass es sich nicht um dieselbe Person handelt".

Die Tatbegehung lasse jedenfalls darauf schließen, dass es sich um einen Täter mit einer "schweren psychischen Störung" handle. Darüber hinaus wurden beide Opfer sexuell missbraucht. Während der Übergriff bei Lucile "leicht" war, wurde die 27-jährige Frau in Deutschland schwer missbraucht. "Daher können wir bei Lucile ein Motiv aus dem Beziehungsumfeld bzw. Raub vernachlässigen, und uns jetzt auf ein sexuell motiviertes Verbrechen spezialisieren", hatte Pupp am Donnerstag gemeint.

Eisenstange als Tatwaffe

Die 27-jährige Deutsche war am 10. November, vier Tage nach ihrem Verschwinden, tot in einem Waldstück nahe ihrem Wohnort gefunden worden. Die Frau wurde vergewaltigt und umgebracht. Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn, eine Eisenstange.

Fall Lucile: LKA sieht "großen Durchbruch"
APA16485778-3 - 16012014 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: ZU APA 559 CI - Im Zusammenhang mit dem Mord an der 20-jährigen Lucile K. aus Frankreich in der Nacht zum Sonntag, 12. Jänner 2014, in Kufstein veröffentlicht die Polizei ein Phantombild des mutmasslichen Täters. +++ UM VERÖFFENTLICHUNG IM SINNE DER SICHERHEITSPOLIZEI UND STRAFRECHTSPFLEGE WIRD ERSUCHT +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: POLIZEI

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