Europa friert: Kein Strom, Wasserleitungen platzten
Tausende Haushalte in Frankreich ohne Strom, in Griechenland platzten Wasserleitungen ob der Kälte. Kurzer Winterspaß in der Lagunenstadt.
14.01.17, 14:45
In Frankreich sind nach dem Sturmtief "Egon" weiter tausende Haushalte ohne Strom. Ein Sprecher des Netzbetreibers Enedis bezifferte deren Zahl am Samstagvormittag auf 32.500, die meisten von ihnen in den küstennahen Regionen Normandie und Picardie im Norden des Landes. Man gebe sich "größte Mühe", die Versorgung bis Samstagabend auch in ländlichen Gebieten wieder herzustellen.
Zum Höhepunkt des Sturms waren am späten Donnerstagabend zeitweise 330.000 französische Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Eine Frau wurde während des Unwetters von einem herabstürzenden Ast getötet. Ein Zug von Brüssel nach Paris hatte zehn Stunden Verspätung.
Griechenland: Viele Wasserleitungen platzten
Nach den starken Schneefällen und eisigen Temperaturen der vergangenen Woche haben viele griechische Haushalte immer noch kein fließendes Wasser. Vor allem die Hafenstadt Thessaloniki und die Stadt Volos in Mittelgriechenland seien betroffen, berichten lokale Medien. Die rund 150.000 Bewohner von Volos haben demnach bereits seit drei Tagen kein fließendes Wasser mehr.
Ursache sind die vielen Wasserleitungen, die bei den außergewöhnlich niedrigen Temperaturen zufroren und platzten. In Thessaloniki rief die Wassergesellschaft die Bevölkerung dazu auf, sparsam mit dem Wasser umzugehen - dort sind die Vorräte wegen der vielen Rohrbrüche auf sehr niedrigem Stand.
Angezuckerte Lagunenstadt
Ungewöhnliches Bild in der Lagunenstadt: Die Gondeln präsentierten sich schneebedeckt. Schnee hat Venedig für kurze Zeit in eine kleine Winterlandschaft verwandelt. Die berühmte Rialto-Brücke und der Dogenpalast waren am Freitag im dichten Schneetreiben kaum mehr auszumachen. Das hatte mehrere Folgen: Es wurde noch mehr fotografiert als sonst. Die Straßenhändler dürften mit Schirmen und Handschuhen statt Masken und kleinen Plastik-Gondeln Umsatz gemacht haben.
Und auf den mehr als 400 Brücken der Stadt wurde es gefährlich: Etliche Touristen und Einheimische rutschten auf den Stufen aus. Der italienische Zivilschutz habe aber keine Informationen über Verletzte, sagte ein Sprecher auf Anfrage am Samstagmorgen.
Spaß hatten vor allem die Kinder - wann kann man in Venedig schon mal einen Schneemann bauen, wenn auch nur einen kleinen, matschigen. Schon in der Nacht war es dann wieder vorbei mit dem weißen Spuk. Am Samstag lag die Stadt in strahlendem Sonnenschein.
Lettland: Bereits 14 Tote
In Lettland sind in der vergangenen Woche drei Menschen an den Folgen der Kälte gestorben. Seit dem Jahreswechsel erfroren damit bei anfangs eisigem und dann milder werdendem Winterwetter bereits 14 Menschen in dem baltischen EU-Land. Insgesamt stieg die Zahl der Kältetoten seit September 2016 den Angaben zufolge auf 54.
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