"Eine Schande": Gläserner Wolkenkratzer inmitten von Bergdorf geplant
Das Wolkenkratzer-Projekt Lina Peak soll 260 Meter hoch werden und neuen Wohnraum schaffen, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken.
260 Meter hoch soll der "Lina Peak"-Wolkenkratzer werden.
Konzept aus günstigeren Wohnungen und Luxusappartements
Laut dem Konzept sind die unteren 32 Etagen ausschließlich für Einheimische und Mitarbeitende gedacht. Eine faire Preisgestaltung sowie ein Spekulationsverbot sollen bezahlbares Wohnen ermöglichen. Der obere Bereich des gläsernen Turms mit Blick auf das Matterhorn ist hingegen für den freien Verkauf gedacht und soll die günstigeren Wohnungen quersubventionieren.
Familienwohnung für 1,07 Mio. Euro
"Die obersten Lofts werden im Lina Peak deshalb dermaßen teuer sein, dass sie die Wohnungen der Einheimischen und der Angestellten mitfinanzieren", erklärt Julen im Gespräch mit StadtFragen. Eine Familienwohnung mit rund 100 Quadratmetern soll demnach eine Million Franken (rund 1,07 Millionen Euro) kosten. In Julens Augen "günstig". Er ist der Überzeugung: "Mit einer Fremdfinanzierung bis zu 90 Prozent wäre das für viele Familien machbar."
Die Parzelle, auf der das "vertikale Dorf" entstehen soll, erwarb der Hotelier von einer ehemaligen Schulfreundin. Das gläserne Hochhaus soll rund 800 Meter entfernt vom Dorfeingang stehen, um das Ortsbild möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Meinungen sind gespalten
Die Reaktionen auf das Bauvorhaben fallen unterschiedlich aus. Laut einer Umfrage von 20 Minuten sprechen sich 53 Prozent der über 17.100 Teilnehmenden gegen den Bau des Wolkenkratzers. Sie sind der Ansicht, das Projekt passe nicht zu den Bergdörfern und würde das Landschaftsbild nachhaltig "zerstören".
In den sozialen Medien heißt es unter anderem: "Ein Grauen, das die Landschaft völlig entstellt. Eine Schande", "Nein und nochmal nein" oder "Hoffentlich kommt dieses Projekt nicht zustande." Andere wiederum sehen darin eine Chance im Kampf gegen die Wohnungsnot und verweisen auf die Vorteile der geplanten Infrastruktur: "Dieses Projekt ist super: Schwimmbad, günstigere Wohnungen, günstigere Geschäfte, die ganze Zone unten im Dorf unterirdisch, Abfahrt für die Skipisten direkt vom Fuß des Turms, und es verdeckt das Matterhorn nicht."
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