Welttag des Elefanten: Zahl der Tiere sinkt weiterhin drastisch

Welttag des Elefanten: Zahl der Tiere sinkt weiterhin drastisch
Erst im März wurde eine Elefantenart in Afrika auf die Liste der akut vom Aussterben bedrohten Tierarten gesetzt.

Heute ist der Internationale Welttag des Elefanten. Die Faszination über die grauen Riesen ist nicht erst seit dem Film "Dumbo" und den dazu gehörigen Comics groß.

Wussten Sie, dass es sechs verschiedene Elefantenarten auf der Welt gibt? Und ja: Sie alle sind vom Aussterben bedroht.

Die traurige Realität dahinter ist, dass die Forschung weit über 100 Elefantenarten kennt bzw. kannte. Denn bis auf die sechs noch bestehenden Arten sind mittlerweile alle ausgestorben.

Der Grund dafür ist, wie so oft bei vom Aussterben bedrohten Tierarten, der Mensch. Elefanten werden wegen ihrer Stoßzähne gejagt, gefoltert und getötet. Für die Wilderer und Jäger ist es deutlich einfacher den Elefanten zu töten und ihm die Stoßzähne abzunehmen. Die andere Variante wäre das Tier zu betäuben, darauf zu achten, dass es weiterlebt, die Stoßzähne zu entfernen und danach kontrolliert wieder aufwachen zu lassen.

Doch dieser Aufwand steht für die Wilderer in keiner Relation. Aus diesem Grund braucht es deutlich strengere politische Interventionen, wie auch die internationale Hilfsorganisation Future for Elephants erklärt: "Das große Töten hält an, die Bestände schwinden in rasendem Tempo. Das Überleben der Grauen Riesen hängt in hohem Maß von politischen Entscheidungen ab."

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Für den Elfenbeinhandel gibt es mehr oder weniger strenge Beschränkungen. Doch Wilderer finden dennoch Wege, die Stoßzähne zu schmuggeln.

Und so reduzierte sich die Elefanten-Population alleine in Afrika seit 1900 von 10 Millionen Elefanten auf noch etwa 415.000 Tiere. Tendenz fallend.

In Asien lebten zum Ende des 19. Jahrhunderts noch etwa eine Million Elefanten. Heute sind es nur noch zwischen 45.000 und 49.000 Tiere.

Während in Afrika die Elfenbeinjagd das vorrangige Problem ist, geht es in Asien vor allem um die Zerstörung des Lebensraumes der Tiere. Hinzu kommt die touristische Nutzung von Elefanten im asiatischen Raum. Für umgerechnet ein paar Euro kann man auf dem Tier reiten, es waschen und füttern.

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Gerade im asiatischen Raum werden Elefanten stark touristisch genutzt.

Einen negativer Höhepunkt des Artensterbens erreichte die afrikanische Population erst im vergangenen März. Seit diesem Zeitpunkt gehört der Afrikanische Waldelefant zu den akut vom Aussterben bedrohten Arten. Eine weitere Art in Afrika, der Savannenelefant, ist zudem stark gefährdet.

Elefanten in Gefangenschaft

Zusätzlich zu den Gefahren, die in der Natur auf die Elefanten warten, sind auch die grauen Riesen nicht vom Leben in Gefangenschaft ausgenommen. Wie viele Elefanten weltweit in Gefangenschaft leben, ist statistisch nicht erfasst.  

Die Tierhaltung im Zirkus wurde in manchen Ländern, wie in Östereich seit Anfang 2005, bereits verboten bzw. aus ethischen Gründen von den Zirkusbetreibern selbst beendet. In Zoos und Tiergärten leben Elefanten aber weiterhin in Gefangenschaft. 

Wobei Zoos differenziert zu betrachten sind. Denn nicht jeder Zoo ist gleich. So sind viele Tiergärten, wie auch der Tiergarten Schönbrunn, Teil von Artenschutzprogrammen wie das Europäische Artenschutzprogramm (EAZA). Die Organisation ist ein Zusammenschluss europäischer Zoos, die durch gezielte Züchtung den Artenbestand wieder aufbessern wollen. Ziel der EAZA ist es "die Artenvielfalt gezielt zu verbessern".

Doch wie viele Elefanten seit Beginn des EAZA nun tatsächlich ausgewildert wurden, konnte und wollte die Organisation gegenüber dem KURIER nicht beantworten. Die Begründung eines Sprechers der Organisation war, dass es "keinen speziellen Nutzen für uns oder unsere Mitglieder hat, wenn wir diese Informationen beschaffen".

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Zirkuselefanten sind in Österreich seit 2005 verboten.

Doch auch Zuchtprogramme sind bei Tierschützern stark umstritten. Denn, wie auch das EAZA auf ihrer Homepage erklärt, die Erhaltungszucht zielt darauf ab, stabile Bestände von möglichst vielen Arten in den Zoos zu bilden. Durch die Durchmischung verschiedener Genpools soll so die Anfälligkeit für Krankheiten und Seuchen minimiert werden. 

Zwar gibt es die Bestrebungen, in Zoos gezüchtete Elefanten auch auszuwildern, doch hier sind sich Experten diverser Hilfsorganisationen einig, dass dieses Vorhaben nicht zielführend ist. Wie Future for Elephants und andere Experten erklären, ist eine Auswilderung von im Zoo geborenen und aufgewachsenen Tieren kaum denkbar. Denn das komplexe Sozialleben der Elefanten und die Übertragung von wichtigen Wissen in der freien Wildbahn durch ältere Elefanten lässt sich in Zoos kaum verwirklichen. 

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Im sozialen Umfeld von Elefanten ist das Lernen von älteren Elefanten besonders wichtig.

Oftmals bleibt aber auch keine andere Möglichkeit, bedrohten Elefanten durch menschlichen Eingriff zu helfen. Den in bestimmten Situationen können die Tiere ohne menschlicher Hilfe nicht überleben. So zum Beispiel wenn sie von Wilderern verletzt wurden oder weil sie, aufgrund des zerstörten Lebensraumes, keine Nahrung mehr finden können.

Wie auch die Hilfsorganisation Future for Elephants erklärt, sind "die Probleme der Elefanten immer Mensch-gemacht".

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Elefanten werden, wie hier an der Elfenbeinküste, oft auch umgesiedelt, damit sie einen neuen Lebensraum bevölkern können.

Dass Elefanten oftmals auch zu "drastischen" Mitteln greifen, zeigt eine Elefantenherde in Südchina, die sich auf den Weg gemacht hat, um einen neuen Lebensraum zu finden.

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