Chinas wandernde Wildelefanten sind jetzt internationale Stars

Eine Elefantenherde ruht sich im Schatten der Bäume aus.
15 Tiere sind bereits 500 km weit gewandert. Ein Riesenaufgebot an Helfern beobachtet sie mit Drohnen, stört sie aber nicht.

Chinas Wildelefanten wandern durch die Provinz Yunnan, die an Myanmar, Laos und Vietnam grenzt. Immer wieder kommt es dort vor, dass wilde Elefanten Felder oder auch hin und wieder Dörfer durchqueren. Doch in diesem Fall ist alles anders: Die 15-köpfige Gruppe steht vor der Millionenstadt Kunming. Ihr Durchmarsch soll verhindert werden. Denn die Gruppe wanderte schon einmal  sechs Stunden durch die Stadt Eshan, die Bevölkerung musste deshalb zu Hause bleiben.

Eine Elefantenherde überquert eine beleuchtete Straße in einer Stadt.

Der sechstündige Elefantenmarsch durch Eshan


Die weitgewanderte Elefantenherde in China ist am Dienstag am Rande der Millionenstadt Kunming geblieben. Ein für die Beobachtung der Gruppe eingesetztes Kommandozentrum teilte am Montag mit, die Tiere ruhten sich offenbar aus.

Eine Gruppe Elefanten ruht sich im Schatten von Büschen aus, ein Jungtier liegt auf einem der ausgewachsenen Tiere.

Die Herde hat zwei Junge mit

410 Polizisten und andere Einsatzkräfte, Dutzende Fahrzeuge und 14 Drohnen waren für die Beobachtung abgestellt. Bewohner mussten sich andernorts aufhalten, der Verkehr wurde umgeleitet und zwei Tonnen Elefantenfutter waren vor Ort.

Chinesische Beamte inspizieren eine Drohne und zugehörige Ausrüstung im Freien.

Die Beobachter starten eine Drohne

Einer der männlichen Elefanten hat sich von der Herde entfernt, was bei manchen Beobachtern zusätzliche Sorgen hervorrief - und bei anderen zusätzliche Aufregung.


Die in China bereits berühmten 15 Tiere werden auch zu internationalen Stars. Große internationale Medien zeichnen den mehr als ein Jahr und 500 Kilometer langen Marsch der Herde aus der bergigen südwestchinesischen Provinz Yunnan zum Rand der Provinzhauptstadt Kunming nach.

Twitter und Youtube sind voller Aufnahmen insbesondere der beiden Kälber, die in einen Bewässerungsgraben rutschten, so dass ältere Mitglieder der Gruppe ihnen hinaushelfen mussten.

Eine Gruppe Elefanten steht am Rande eines bewaldeten Hügels.

Die Rettung zweier Kälber


Asiatische Elefanten blieben gewöhnlich in ihrem angestammten Lebensraum, solange dort nicht gebaut werde, sie gestört würden oder Ressourcen verlören, erklärte Nilanga Jayasinghe, Expertin für asiatische Tierarten bei der Umweltschutzorganisation WWF.

Bei solchen Eingriffen könne es vorkommen, dass die Elefanten ihren Lebensraum verließen. „In diesem Fall wissen wir nicht wirklich, warum sie ihren Aktionsraum verließen, aber, dass es in den letzten Jahrzehnten erheblichen Lebensraumverlust aufgrund von Landwirtschaft und der Umwandlung von Wäldern in Plantagen in diesem Aktionsraum gegeben hat“, sagte sie.

Eine Elefantenherde wandert über eine trockene, steinige Fläche.

Forscher können sich das Phänomen noch nicht richtig erklären

Die Herde ist unantastbar, da die Wildelefanten unter Schutz stehen.

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