Vermisstes Mädchen wieder bei Eltern in Prügel-Sekte

Vermisstes Mädchen wieder bei Eltern in Prügel-Sekte
Die 11-Jährige Shalomah ist nach ihrem Verschwinden am Samstag in Bayern bei ihren leiblichen Eltern in Tschechien aufgetaucht.

Am vergangenen Samstag hatte sich Shalomah Hennigfeld in ihrer bayerischen Heimat Holzheim von ihren Pflegeeltern verabschiedet, um Joggen zu gehen. Sie kehrte nicht mehr zurück. Hunderte Einsatzkräfte suchten nach ihr, die Polizei eröffnete umfassende Ermittlungen. Jetzt aber stellt sich heraus: Die Elfjährige ist bei ihren leiblichen Eltern, die einer Sekte angehören. Die Eltern leben mit den zwei Geschwistern des Mädchens bei der Gemeinschaft der "Zwölf Stämme" in Tschechien.

Bis 2013 hatten die Mitglieder der Gemeinschaft in den Räumen eines Klosters gelebt. Es waren etwa 40 Familien. Schläge und andere Misshandlungen gehörten zu den von der Sekte eingeforderten Erziehungsmethoden. Nach einer Razzia der Polizei aufgrund von Anzeigen, zog die ganze Gruppe nach Tschechien um. Dort, im grenznahen Örtchen Skalna konnten sie ihre seltsamen Methoden und Rituale offensichtlich fortsetzen.

Freiwillig ins Auto gestiegen

Zeugen, die sich jetzt bei den Behörden meldeten, konnten beobachten, wie vor ein paar Tagen schon ein fremdes Auto vor Shalomahs Schule stand. Es waren die leiblichen Eltern, die das Mädchen ohnehin alle sechs Wochen besuchen und zusätzlich Kontakt mit ihrer Tochter aufnahmen, ohne die Pflegeeltern zu informieren.

Der Pflegevater in Bayern geht nun davon aus, dass Shalomah beim Joggen von ihren Eltern abgepasst wurde und freiwillig in deren Auto gestiegen ist. Er hat auf jeden Fall ein E-Mail von den Eltern und ein weiteres von der Sektenleitung bekommen, die das behaupten.

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