Turkmenistan empfiehlt erstmals Masken - allerdings "gegen Staub"
Die Behörden in Turkmenistan haben die Bevölkerung am Montag erstmals zum Tragen von Schutzmasken aufgerufen - wegen der "hohen Staub-Konzentration in der Luft". Das zentralasiatische Land beteuerte bisher, keinen einzigen Corona-Infektionsfall gehabt zu haben.
Im autoritär geführten Staat des Präsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow gelten eiserne Regeln: Das Wort "Coronavirus" wurde Ende März aus Informationsbroschüren der Behörden über die Krankheit gestrichen. Wer die Pandemie in Privatgesprächen erwähne, könne festgenommen werden.
WHO ist vor Ort
Dennoch hält sich eine Delegation der Weltgesundheitsorganisation(WHO) seit vergangener Woche zu einer zehntägigen Mission im Land auf, um die Reaktion der Behörden auf die Pandemie zu prüfen. Noch vergangen Monat hatte das turkmenische Außenministerium eine Corona-Warnung der US-Botschaft an seine Bürger als "Falschmeldung" abgetan. Auch nach ausländischen Medienberichten über eine sich ausbreitende Lungenentzündung in der abgeschotteten ehemaligen Sowjetrepublik blieb die Regierung bei ihren Beteuerungen.
Nun aber empfahl das Gesundheitsministerium allen Bürgern zusätzlich neben den Masken wenigstens einen Meter von einander Abstand zu halten und nicht zu nah bei Klimaanlagen zu stehen. Gründe für die Empfehlungen wurden nicht genannt. Taxi-und Busfahrer waren bereits kurz vor der Ankunft der WHO-Mission dazu angehalten worden, während der Arbeit Masken zu tragen.
In den vergangenen Monaten hatte die Polizei immer wieder Bürger vom Tragen der Schutzmasken abgehalten. Bei Großveranstaltungen der Regierung war niemand mit Maske anzutreffen.
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