Szenen wie diese gibt es fast täglich in Paris, nicht nur an den Seine-Ufern. Besonders oft werden auch Bereiche im Quartier Latin, auf den Brücken Alexandre III. und Pont Neuf, vor dem Louvre oder auf dem Trocadéro-Platz mit Blick auf den Eiffelturm für Dreharbeiten gesperrt.
"Stadt des Kinos"
Frankreichs Hauptstadt gehört weltweit zu den beliebtesten Film-Kulissen. Im vergangenen Jahr verbrachten Kamerateams hier insgesamt 7.500 Drehtage, um an 102 Kinofilmen und 68 Serien zu arbeiten. 2022 stellte in dieser Hinsicht ein Rekord-Jahr dar. „Paris ist mehr denn je die Stadt des Kinos“, sagt Carine Rolland, Beauftragte für Kultur im Rathaus der Stadt. „Das hängt natürlich mit dem Reichtum als städtebauliches Kulturerbe und mit der künstlerischen Lebendigkeit unserer Hauptstadt zusammen.“
Große Berühmtheit erlangten Szenen, wie Audrey Tautou im Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ durch das Montmartre-Viertel spaziert, wie Tom Hanks im Louvre nach dem „Da Vinci Code“ sucht oder Leonardo DiCaprio und Marion Cotillard in „Inception“ auf der Brücke Bir-Hakeim in einen wirbelnden Traum gezogen werden.
Viele Hollywood-Stars zu Gast
Zu den zuletzt in Paris gedrehten Filmen gehören französische Produktionen wie „Die drei Musketiere“ von Martin Bourboulon oder Jean-Jacques Annauds „Notre-Dame brennt“. Aber auch Hollywood war in Paris zu Gast, etwa Woody Allen mit „Coup De Chance“, Adam Sandler und Jennifer Aniston mit „Murder Mystery 2“; auch Chad Stahleski drehte hier seinen Actionthriller „John Wick 4“, der Ende März in die Kinos kommt. US-Schauspieler Keanu Reeves läuft dabei die Straßen von Montmartre entlang.
Szenen des Netflix-Films „The Killer“ von David Fincher mit Michael Fassbender, der Ende des Jahres gezeigt werden soll, wurden in der Rue des Fossés Saint-Jacques im fünften Arrondissement gedreht – hier lebt auch die Hauptdarstellerin der Netflix-Serie „Emily in Paris“. Ihre Wohnung befindet sich auf der Place de l’Estrapade und einen Katzensprung von der „Boulangerie Moderne“ entfernt, wo Lily Collins alias Emily morgens Croissants holt. Die Bäckerei erhielt dadurch eine schöne Werbung.
Anrainerproteste
Für die Serie wurde an etlichen Orten gedreht, vom Dalida-Platz im Montmartre bis zum Café de Flore. Fan-Seiten geben die genauen Adressen an, damit Touristen diese abklappern können.
Obwohl die mit Drehs verbundenen Straßenblockaden regelmäßig Anwohner aufbrachten, befeuert das Rathaus den Trend weiter – dadurch wird das Image der Traumstadt Paris weiter verbreitet. Es hat eine eigene Abteilung für Drehanfragen eingerichtet und die Hauptstadtregion verfügt über ein Budget, um Filmproduktionen zu fördern. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Aus Sicherheitsgründen darf die französische Hauptstadt nicht überflogen werden. Paris wird daher in Filmen aus den verschiedensten Winkeln gezeigt – jedoch nie von oben.
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