Sonnenstürme bremsten Elon Musks schnelles Internet aus
VonSusanne BobekElon Musks Weltraumunternehmen SpaceX nimmt den Verlust von 40 von kürzlich 49 ins All geschickten Satelliten durch Sonnenstürme sportlich und bezeichnete sie als „einzigartige Situation“. 2.000 Satelliten sind immerhin schon im Weltraum, und für 12.000 gibt es eine Genehmigung. Da sind 40 Ausfälle für schnelles Satelliten-Internet wenig. Solche geomagnetischen Stürme werden durch intensive Solaraktivitäten wie Sonneneruptionen hervorgerufen, bei denen Plasmaströme aus der Sonnenkorona ins All und in Richtung Erde geschleudert werden.
49 Kleinsatelliten waren in der Vorwoche auf einmal von einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kennedy Space Center in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ins All geschickt worden. Sie erreichten zunächst eine vorübergehende Erdumlaufbahn in rund 210 km Höhe. In dieser Höhe werden Sicherheitskontrollen vorgenommen, bevor die Satelliten dann ihre noch höher gelegene Erdumlaufbahn erreichen sollen.
Dort geschah das Unvorhergesehene: Die Satelliten gerieten in einen geomagnetischen Sturm. Diese Sonnenstürme entstehen (siehe Grafik), wenn besonders viele elektrisch geladene Teilchen in Richtung Erde geschleudert werden. Damit wurden die Satelliten de facto unsteuerbar. Mitarbeiter der Bodenkontrolle versuchten noch, die kompakten, flachen Satelliten zu retten, indem sie sie in eine Art Ruhezustand und in einen Flugmodus versetzten, der die Zugkraft verringern sollte. Doch die atmosphärischen Kräfte waren zu stark.
Die Satelliten, die jeweils 260 Kilo wiegen, konnten sich nach SpaceX-Angaben nicht aktivieren und in höhere, stabilere Umlaufbahnen aufsteigen. „Bis zu 40 Satelliten werden wieder in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen“, erklärte Space X. Was teilweise bereits passiert ist oder gerade passiert. Es gebe keinerlei Risiko einer Kollision mit anderen Satelliten, wurde betont.
Sat-Net: 99 € monatlich
Elons Musks Satellitennetzwerk Starlink soll rund um die Welt Hochgeschwindigkeitsinternet zur Verfügung stellen. Noch heuer soll das Satelliten-Internet auf der ganzen Welt angeboten werden. Musk gibt aber zu, dass man in urbanen Gebieten mit Mobilfunk besser dran sei. Starlink sei für weniger dicht besiedelte Gebiete gedacht.
In Österreich ist Starlink zu einer Monatsgebühr von 99 Euro verfügbar. Dazu kommen 499 Euro für die Hardware und 59 Euro für den Versand. Nutzer könnten in den kommenden Monaten Datengeschwindigkeiten zwischen 50 und 150 Mbit/s erwarten, wenn das System verbessert wird. Es kann aber auch passieren, dass über kurze Zeiträume keine Verbindung besteht.
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