Der Sommer kommt heuer so früh, wie seit über 200 Jahren nicht

Der Sommer kommt heuer so früh, wie seit über 200 Jahren nicht
Die Sommersonnenwende fällt in diesem Jahr auf den 20. Juni - ein äußerst seltenes Ereignis. Der außergewöhnlich frühe Sommerbeginn ist das Resultat eines Schalttags.

Der Sommer beginnt heuer so früh wie seit 228 Jahren nicht mehr. Zumindest astronomisch gesehen. Am Donnerstag um 22.50 Uhr erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn und läutet damit den Sommer ein.

Noch früher im Jahr war das zuletzt 1796 der Fall. Damals erreichte die Sonne bereits um 19.43 Uhr den nördlichsten Punkt.

Schuld ist ein ungenauer Kalender

Der astronomische Sommeranfang wird durch die Sommersonnenwende bestimmt. Also dem Zeitpunkt, an dem die Sonne parallel über dem nördlichen Wendekreis steht. In der Regel ist dies am 21. oder 22. Juni der Fall. Dass die Sommersonnenwende auf den 20. Juni fällt, ist ein seltenes Ereignis. Zwischen 1796 und 2024 geschah dies gerade zweimal: 1896 und 2020.

Der Grund dafür: Ein ungenauer Kalender. Dieser stimmt nämlich nicht genau mit der Erdumlaufbahn überein. Ein Jahr entspricht der Zeit, die die Erde braucht, um die Sonne einmal zu umkreisen. Das Problem: Die Erde braucht dafür nicht exakt 365 Tage, sondern 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden.

Um diese Zeit zu kompensieren wird alle vier Jahre ein Schalttag eingeschoben. Damit verschiebt sich auch der Zeitpunkt des Sommeranfangs einen Tag nach vorne. Das sind aber rund 45 Minuten zu viel. So verschiebt sich der astronomische Sommeranfang alle vier Jahre rund eine Dreiviertelstunde nach vorne. Und zwar bis zum Zeitpunkt, an dem wegen speziellen Kalenderregeln ein Schaltjahr weggelassen wird, und die gesamte Kompensation für vier Jahre entfällt. Das nächste mal ist dies im Jahr 2100 der Fall. Dann wird der Kalender wieder zurückgesetzt, und der Sommer beginnt für einige Jahre auch in Schaltjahren nicht mehr am 20. Juni.

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