Sechs Millionen für Geheimhaltung von Neil Armstrongs Todesumständen
Es ist der 25. August 2012, als Neil Armstrong, in die Geschichte eingegangen als erster Mensch am Mond, an den Folgen einer Bypass-Operation stirbt. Zum Zeitpunkt seines Todes ist er 82 Jahre alt. Die Familie lässt Armstrongs Asche vom Deck eines Navy-Kreuzers im Atlantik verstreuen. Soweit ist die Geschichte bekannt.
Doch dann wirft die Familie dem Krankenhaus vor, schuld an Armstrongs Tod zu sein. Laut seinen Söhnen soll die Versorgung nach der Operation ihres Vaters im Mercy Health - Fairfield Hospital mangelhaft gewesen sein, was auch von einem vom Krankenhaus selbst eingesetzten Sachverständigen bestätigt wird. Das berichtet die New York Times nun, sieben Jahre nach Armstrongs Tod.
Geheimhaltung vereinbart
Dass diese Informationen so lange nicht publik waren, hat einen Grund. Das Krankenhaus wies die Vorwürfe damals zwar zurück – zahlte der Familie aber knapp sechs Millionen Dollar, um die Angelegenheit abseits der Öffentlichkeit zu regeln. Es wurde vereinbart, die Vorwürfe sowie die Zahlung geheim zu halten.
Ans Licht kam nun alles nur wenige Tage nach dem 50. Jahrestag von Armstrongs erstem Mondspaziergang. Und das unter mysteriösen Umständen: Ein Brief eines unbekannten Absenders erreichte die New York Times. Darin enthalten: 93 Akten-Seiten über die Behandlung im Krankenhaus inklusive Experten-Gutachten von beiden Seiten sowie über den Rechtsstreit. Außerdem lag eine Notiz bei, in der der Absender schreibt, er hoffe, auf diese Art andere Menschenleben retten zu können.
"Sehr enttäuschend"
Die Dokumente spiegeln ein Bild der Verhandlungen zwischen den Anwälten des Krankenhauses und der Familie Armstrong wieder. Die Forderung der Familie lag zunächst bei sieben Millionen Dollar, am Ende zahlte das Krankenhaus sechs Millionen. Der Großteil der Summe, 5,2 Millionen, wurde zu gleichen Teilen unter Armstrongs Söhnen aufgeteilt, seine Geschwister bekamen je 250,000 Dollar und seine sechs Enkelkinder je 24,000. Armstrongs Witwe, Carol, soll nicht Teil der Vereinbarung gewesen sein.
Konfrontiert mit den Vorwürfen erklärte Nanette Bentley, eine Sprecherin der Krankenhausgruppe, dass die Veröffentlichung dieser Details sehr enttäuschend sei, sowohl für die Krankenhausgruppe als auch für die Familie, „die diese rechtliche Angelegenheit geheim halten wollte."
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