Frau verklagt NASA, um Mondstaub von Neil Armstrong zu behalten

Apollo 11 war der erste bemannte Flug zum Mond, der eine Landung und eine sichere Rückkehr auf die Erde zum Ziel hatte
In der Vergangenheit hat die NASA bereits mehrmals Mondmaterial aus der Bevölkerung an sich genommen.

Laura Cicco bangt um ein besonderes Souvenir: Die US-Amerikanerin aus dem Bundesstaat Tennessee verklagt die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft, genannt NASA, prophylaktisch, damit sie jenen Mondstaub behalten darf, den ihre Familie laut eigenen Angaben einst von Neil Armstrong erhalten hat.

Cicco zufolge sei Armstrong ein Freund der Familie gewesen und habe dieser das sandige Material in einem Reagenzglas geschenkt, als sie selbst zehn Jahre alt gewesen sei. Demnach habe Ciccos Vater den hellen Sand in der Glasröhre im Jahr 1972 eines Tages nach der Arbeit mit nach Hause gebracht. In einer beigelegten Notiz habe Armstrong geschrieben: "Für Laura Ann Murray - Alles Gute - Neil Armstrong Apollo 11."

Cicco sagte der Washington Post, dass sie Armstrongs Autogramm in ihrem Schlafzimmer aufbewahrt und den Sand erst entdeckt hätte, als sie die Habseligkeiten ihrer mittlerweile verstorbenen Eltern vor fünf Jahren neu organisierte.

Besitz von Mondgestein

Der private Besitz von Mondgestein (Sammelbegriff für Materialien, die während der Erkundung des Mondes aufgesammelt wurden) ist in den USA eine umstrittene Angelegenheit. Die NASA hat das Material zwar bisher nicht von Laura Cicco konfisziert. Um zu verhindern, dass die Raumfahrtorganisation das Geschenk an sich nimmt, hat Cicco am Mittwoch Klage eingereicht.

In den USA kann proaktives juristisches Handeln in Fällen von Copyright und Markenrechten für Betroffene oft eine einfachere und billigere Lösung sein, als ein Handeln der anderen Partei abzuwarten, schreibt die Huffington Post.

Christopher McHugh, seines Zeichens Ciccos Anwalt, zufolge sei Armstrongs Unterschrift von einem Experten verifiziert worden. Eine Untersuchung des Sandes habe laut den Gerichtsakten ergeben, dass dieser "möglichweise von der Oberfläche des Mondes stammen könnte".

Ciccos Angst, sie könnte den Sand an die NASA abtreten müssen, gründet auf Fällen aus der Vergangenheit, in denen die Organisation Mondgestein an sich genommen hat. Im Jahr 2011 konfiszierte man etwa Material von einer 74-jährigen Frau, deren Ehemann als Ingenieur an der Apollo 11 Mission beteiligt war.

Wie die Huffingon Post berichtet, habe die NASA auf eine Anfrage zu der Klage nicht reagiert. Der Washington Post sagte eine Sprecherin der Behörde, dass es nicht angemessen sei, ein laufendes Verfahren zu kommentieren.

Apollo 11

Apollo 11 war eine Raumfahrtmission im Rahmen des Apollo-Programms der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und der erste bemannte Flug zum Mond, der eine Landung und eine sichere Rückkehr auf die Erde zum Ziel hatte. Die Mission unter Beteiligung der drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins verlief erfolgreich und erfüllte die 1961 von US-Präsident John F. Kennedy erteilte Aufgabe an die Nation, noch vor Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück zur Erde zu bringen.

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