Rauswurf wegen Black Lives Matter? Red Bull kämpft mit Rassismus-Vorwürfen

Rauswurf wegen Black Lives Matter? Red Bull kämpft mit Rassismus-Vorwürfen
Drei Top-Manager in den USA wurden gefeuert - weil sie mehr Engagement für Black Lives Matter gefordert haben sollen. Das Unternehmen hält sich bedeckt.

Zwei der wichtigsten Köpfe von Red Bull in den USA sind seit Kurzem ihre Jobs los – und das, so berichten Business Insider und Wall Street Journal, weil sie Dietrich Mateschitz’ Konzern zu mehr Black Lives Matter-Engagement drängen wollten.

Was genau passiert ist? Stefan Kozak, Nordamerika-CEO, und Marketing-Chefin Amy Taylor, haben laut den genannten Medien einen internen Brief öffentlich gemacht, in dem 300 Mitarbeiter vom Getränkekonzern mehr Engagement gegen Rassismus fordern. Anlass für das Schreiben war eine Weltkarte rassistischer Stereotype, die auf einer Red-Bull-Konferenz in den USA im Februar gezeigt wurde. Darauf eingezeichnet: Mexikaner, die „für unsere Wäsche zuständig sind“, der Nahe Osten, der „Ziel unserer Bomben“ ist, und Europa, Heimat der „Pussies“ – sprich: Heimat der Weicheier.

Kritik an Zentrale

Daran sollen sich viele US-Mitarbeiter massiv gestoßen haben, ebenso wie über das „öffentliche Schweigen“ des Konzerns in puncto Black Lives Matter. Die österreichische Zentrale widme dem Kampf gegen Rassismus nicht genügend Aufmerksamkeit, betrachte es als nur ein US-Phänomen, so der Vorwurf.

Dieser Meinung sollen auch die beiden Top-Manager Kozak und Taylor gewesen sein. War das der Grund für den Rauswurf?

Das Unternehmen mit Sitz in Salzburg kommentiert das gegenüber dem KURIER nur knapp. Bestätigt wird lediglich, dass „Stefan Kozak und Amy Taylor nicht länger Teil des Unternehmens“ sind; über den Grund ihres Abgangs schweigt man.

Bestätigt wird aber, dass der Macher der umstrittenen Präsentation auch seinen Job los ist: Florian Klaas, der in Österreich tätige Chef des Culture Programmes, sei auch nicht mehr bei Red Bull tätig. „Red Bull hat sich dazu entschieden, den Focus seines Culture Programms auf jene Bereiche zu legen, die den größten Impact erzielen.“

Es wäre nicht das erste Mal, dass Red-Bull-Gründer Mateschitz mit derartigen internen Vorwürfen konfrontiert ist. Als er 2018 in einem Interview vom „Meinungsdiktat des politisch Korrekten“ sprach und sich an der europäischen Flüchtlingspolitik abarbeitete, protestierten auch Künstler aus dem Red-Bull-Dunstkreis.

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