"Puffmama" zu sexistisch: Volksfest ohne Ballermann-Schlager

"Puffmama" zu sexistisch: Volksfest ohne Ballermann-Schlager
Der Streit um den Ballermann-Hit "Layla" eskaliert. Immer mehr Volksfeste wollen ihn nicht spielen. Justizminister greift ein

Der umstrittene Partysong „Layla“ soll nicht auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden. Zuvor hatte die Stadt Düsseldorf wegen „Layla“ bei den Veranstaltern vorgesprochen. Jetzt aber meldet sich sogar der Justizminister Marco Buschmann zum Schlagerstreit zu Wort: Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel«, schrieb der FDP-Politiker bei Twitter.

"Keine Rechtsgrundlage"


Nachdem die Schützen zugesagt hätten, dass das Lied in Festzelten und Fahrgeschäften unterbunden werden soll, habe man vonseiten der Stadt keinen Anlass für ein Verbot gesehen, so eine Sprecherin. Man habe als Verwaltung dafür aber „auch keine Rechtsgrundlage“ gesehen.
Schützen-Chef Inden sagte, er habe das Lied vorher nicht gekannt und sich dann mit dem Inhalt beschäftigt. Der Text entspreche in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins. In dem Ballermann-Hit von DJ Robin & Schürze, zurzeit auf Platz 1 der deutschen Charts, heißt es unter anderem: „Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...).“ Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass „Layla“ auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf.

Produzent verwundert

Dominik de Léon, Produzent des Songs, hatte im Gespräch mit dem Magazin "Spiegel" seine Verwunderung über den Erfolg des Liedes zum Ausdruck gebracht. »Es verwundert wahrscheinlich nicht nur uns, wie extrem gut diese Nummer nach zwei Jahren Corona, Unter­haltungsverbot und dem Krieg in der Ukraine an­gekommen ist, in Zeiten, in denen MeToo noch in allen Köpfen steckt und die Genderdiskussion rauf und runter geführt wird«, so de Léon: »Aber wahrscheinlich ist das genau der Grund, warum die Leute den Song so begeistert feiern."

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