Pius XII.:Der Papst der finstersten Jahre

Pius XII. auf der damals noch gebräuchlichen Sedia gestatoria auf dem Petersplatz in Rom
Heute öffnet der Vatikan seine Archive zum Pontifikat Pius’ XII., der während des Zweiten Weltkriegs und der Jahre der Neuordnung Europas an der Spitze der Katholischen Kirche stand.

Er ist der wohl umstrittenste Papst des 20. Jahrhunderts: Pius XII., mit bürgerlichem Namen Eugenio Pacelli, geboren 1876 in Rom; von 1939 bis zu seinem Tod 1958 in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo der 260. Bischof von Rom.

Sein Pontifikat fällt also in die Zeit des Zweiten Weltkriegs – und die Diskussionen um sein Verhalten gegenüber der NS-Diktatur, insbesondere mit Blick auf den Holocaust, halten seit Jahrzehnten an: Hat der Papst dazu geschwiegen oder zumindest zu vorsichtig Stellung bezogen? Spätestens mit dem Erscheinen von Rolf Hochhuths Drama „Der Stellvertreter“ (in Anspielung auf den Titel des Papstes als „Stellvertreter Christi“) im Jahr 1963 wurde die Debatte auch in einer breiteren Öffentlichkeit rezipiert.

Verdichtetes 20. Jahrhundert

Mit heutigem Tag öffnet der Vatikan nun seine Archive zu Pius XII. „Im Pontifikat von Pius XII. verdichtet sich gewissermaßen das 20. Jahrhundert insgesamt“, zitiert die Kathpress Martin Baumeister, den Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom.

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