99 Prozent der Weltbevölkerung hätten in der Corona-Krise Einkommensverluste erlitten, ganze 160 Millionen Menschen rutschten in die Armut, wie Oxfams Exekutivdirektorin Gabriela Bucher vor der dieswöchigen Online-Konferenz des Weltwirtschaftsforums mitteilte.
In einer Aussendung sprach sie von einer "obszönen Ungleichheit", die täglich zum Tod von mindestens 21.000 Menschen beitrage. Das sei ein Toter alle vier Sekunden.
Superreiche besteuern
Um Abhilfe zu schaffen, müssten Regierungen weltweit Konzerne und Superreiche stärker (oder überhaupt) besteuern. Dadurch könnten etwa Sozialmaßnahmen gestärkt und Impfgerechtigkeit hergestellt werden. Investiert werden müsse auch in Geschlechtergerechtigkeit, den Kampf gegen Rassismus und in die Rechte von Arbeitern.
In Bezug auf die Covid-Impfung sagte Oxfam, dass über drei Milliarden Menschen weltweit mindestens zweifach immunisiert seien. Allerdings hätten in Ländern mit niedrigem Einkommen nur neun Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten.
"Millionen Menschen, die man hätte retten können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben", klagt Oxfam. Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen ihre Entwicklung mit viel Steuergeld gefördert hätten.
Ausflüge ins All
"Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch", sagt Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland. "Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen."
Den vollständigen Oxfam-Bericht finden Sie hier.
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