Pandemie: Diese zehn Milliardäre haben ihr Vermögen verdoppelt
15.000 Dollar pro Sekunde oder 1,3 Milliarden Dollar pro Tag - um derartige Summen wuchs das Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt in den ersten zwei Pandemiejahren. Zu diesem Schluss kommt die international tätige Hilfsorganisation Oxfam in einer aktuellen Studie.
Der Vermögenszuwachs der zehn reichsten Multi-Milliardäre (siehe Bildergalerie) sei seit März 2020 größer gewesen als in den vergangenen 14 Jahren zusammen, schreibt die Organisation in ihrem Bericht. Tesla-Chef Elon Musk hat sein Vermögen in den vergangenen zwei Jahren sogar verzehnfacht.
Gigantische Vermögenszuwächse
1. Elon Musk: Der Tesla-Gründer und Tech-Pionier, der mit seiner Firma SpaceX auch das Weltall erobern will, wechselt sich immer wieder mit Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Spitze der reichsten Erdenbürger ab.
Oxfam nennt in seinem Bericht zwar keine Namen, bezieht sich aber bei seiner Aussage, die zehn reichsten Milliardäre hätten ihr Vermögen in der Pandemie verdoppelt, auf das Forbes-Ranking der Superreichen (Stand: Ende November 2021).
Nach Berechnungen des Guardian, der sich u. a. auf die Forbes-Liste beruft und als Quelle für die vorliegende Aufzählung gilt, beträgt das Vermögen von Elon Musk ca. 294 Milliarden Dollar. Im März 2020 waren es 25 Milliarden.
2. Jeff Bezos: Elon Musks Dauer-Konkurrent, den es als Chef von Blue Origin auch ins All zieht, hat sein Vermögen dank des Amazon-Booms in der Pandemie massiv gesteigert - von 113 Milliarden Dollar im März 2020 auf 202 Milliarden Dollar.
3. Bernard Arnault: Der Chef des französischen Luxusartikel-Herstellers LVMH (u. a. Louis Vuitton, Moët & Chandon, Dior, Givenchy) und seine Familie waren im März 2020 rund 76 Milliarden Dollar schwer. Heute verfügen sie über ein Vermögen von knapp 188 Milliarden Dollar.
4. Bill Gates: Der Microsoft-Gründer, der lange Zeit der reichste Mensch der Welt war, verfügt laut Guardian heute über 137 Milliarden Dollar. Im März 2020 waren es demnach 98 Milliarden.
5. Larry Ellison: Der Gründer des amerikanischen Soft- und Hardwaregiganten Oracle konnte sein Vermögen verdoppeln: von 59 Milliarden Dollar im März 2020 auf 126 Millarden Dollar.
6. Larry Page (re.) und 7. Sergey Brin: Die beiden Google-Gründer haben ihr Vermögen ebenfalls verdoppelt: Page von 50,9 auf 123 Milliarden Dollar (März 2020 bzw. Ende 2021), Brin von 49 auf 118 Milliarden Dollar.
8. Mark Zuckerberg: Während der Pandemie geriet Facebook (nunmehr Meta) massiv in die Kritik, weil es vielen Experten zufolge zu wenig gegen Fake News und Hassbotschaften unternimmt.
Dem Vermögen von Gründer Zuckerberg hat die Pandemie allerdings genutzt. Es stieg von 55 Milliarden Dollar im März 2020 auf 118 Milliarden Dollar.
9. Steve Ballmer: Der Unternehmer und Investor, der in den Jahren 2000 bis 2014 CEO von Microsoft war, verdiente zwischen März 2020 und Ende 2021 ebenfalls gut. Sein Vermögen stieg von 53 auf 104 Milliarden Dollar.
10. Warren Buffett: Der weltbekannte Investor und Chef der US-Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway hat laut Guardian sein Vermögen auf 102 Milliarden Dollar gesteigert. Im März 2020 umfasste dieses "nur" 67,5 Milliarden.
99 Prozent der Weltbevölkerung hätten in der Corona-Krise Einkommensverluste erlitten, ganze 160 Millionen Menschen rutschten in die Armut, wie Oxfams Exekutivdirektorin Gabriela Bucher vor der dieswöchigen Online-Konferenz des Weltwirtschaftsforums mitteilte.
In einer Aussendung sprach sie von einer "obszönen Ungleichheit", die täglich zum Tod von mindestens 21.000 Menschen beitrage. Das sei ein Toter alle vier Sekunden.
Superreiche besteuern
Um Abhilfe zu schaffen, müssten Regierungen weltweit Konzerne und Superreiche stärker (oder überhaupt) besteuern. Dadurch könnten etwa Sozialmaßnahmen gestärkt und Impfgerechtigkeit hergestellt werden. Investiert werden müsse auch in Geschlechtergerechtigkeit, den Kampf gegen Rassismus und in die Rechte von Arbeitern.
In Bezug auf die Covid-Impfung sagte Oxfam, dass über drei Milliarden Menschen weltweit mindestens zweifach immunisiert seien. Allerdings hätten in Ländern mit niedrigem Einkommen nur neun Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten.
"Millionen Menschen, die man hätte retten können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben", klagt Oxfam. Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen ihre Entwicklung mit viel Steuergeld gefördert hätten.
Oxfam ist nach eigenen Angaben eine internationale "Nothilfe- und Entwicklungsorganisation", die weltweit Menschen mobilisiere, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiteten in einem Verbund 21 Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 4.100 lokalen Partnern in 90 Ländern.
Ausflüge ins All
"Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch", sagt Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland. "Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen."
Den vollständigen Oxfam-Bericht finden Sie hier.
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