Pandemie: Diese zehn Milliardäre haben ihr Vermögen verdoppelt

Jeff Bezos mit Lebensgefährtin Lauren Sanchez
15.000 Dollar pro Sekunde oder 1,3 Milliarden Dollar pro Tag - um derartige Summen wuchs das Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt in den ersten zwei Pandemiejahren. Zu diesem Schluss kommt die international tätige Hilfsorganisation Oxfam in einer aktuellen Studie.
Der Vermögenszuwachs der zehn reichsten Multi-Milliardäre (siehe Bildergalerie) sei seit März 2020 größer gewesen als in den vergangenen 14 Jahren zusammen, schreibt die Organisation in ihrem Bericht. Tesla-Chef Elon Musk hat sein Vermögen in den vergangenen zwei Jahren sogar verzehnfacht.
99 Prozent der Weltbevölkerung hätten in der Corona-Krise Einkommensverluste erlitten, ganze 160 Millionen Menschen rutschten in die Armut, wie Oxfams Exekutivdirektorin Gabriela Bucher vor der dieswöchigen Online-Konferenz des Weltwirtschaftsforums mitteilte.
In einer Aussendung sprach sie von einer "obszönen Ungleichheit", die täglich zum Tod von mindestens 21.000 Menschen beitrage. Das sei ein Toter alle vier Sekunden.
Superreiche besteuern
Um Abhilfe zu schaffen, müssten Regierungen weltweit Konzerne und Superreiche stärker (oder überhaupt) besteuern. Dadurch könnten etwa Sozialmaßnahmen gestärkt und Impfgerechtigkeit hergestellt werden. Investiert werden müsse auch in Geschlechtergerechtigkeit, den Kampf gegen Rassismus und in die Rechte von Arbeitern.
In Bezug auf die Covid-Impfung sagte Oxfam, dass über drei Milliarden Menschen weltweit mindestens zweifach immunisiert seien. Allerdings hätten in Ländern mit niedrigem Einkommen nur neun Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten.
"Millionen Menschen, die man hätte retten können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben", klagt Oxfam. Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen ihre Entwicklung mit viel Steuergeld gefördert hätten.
Oxfam ist nach eigenen Angaben eine internationale "Nothilfe- und Entwicklungsorganisation", die weltweit Menschen mobilisiere, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiteten in einem Verbund 21 Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 4.100 lokalen Partnern in 90 Ländern.
Ausflüge ins All
"Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch", sagt Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland. "Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen."
Den vollständigen Oxfam-Bericht finden Sie hier.
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