Niederländische Stadt will Fleisch-Werbung verbieten

Niederländische Stadt will Fleisch-Werbung verbieten
Die niederländische Stadt Haarlem will als erste weltweit Werbung zu Fleischprodukten an öffentlichen Orten verbieten.

Die Stadt Haarlem will mit einer neuen Regulierung die Bewerbung von Fleischprodukten an öffentlichen Orten und Werbebildschirmen sowie in Bussen ab 2024 verbieten. Das Projekt ist bereits seit letztem Jahr in Planung und wurde jetzt offiziell verlautbart. Ziel ist, den Fleischkonsum in der 160.000-Einwohner-Stadt in Nordholland langfristig zu verringern.

Gleichzeitig wird die Stadt ab 2024 die Bewerbung von Flugreisen, fossilen Brennstoffen und Autos, die damit betrieben werden, verbieten. Damit folgt sie dem Beispiel von Städten wie Amsterdam und Den Haag. Dass die Regulierung in Haarlem nicht früher anläuft, liegt an laufenden Verträgen bis 2024.

Grundlage für das Verbot von Fleischwerbung sind Studienergebnisse, die belegen, dass die weltweite Nahrungsmittelproduktion und insbesondere die Fleischindustrie zu den globalen Emissionen von Treibhausgasen beitragen. Laut UN produziert die Viehhaltung weltweit rund 14 Prozent der Treibhausgase, den größten Anteil macht die Haltung von Rindern aus.

Reaktionen aus der Fleischindustrie

Die Reaktion der Fleischindustrie ließ nicht lange auf sich warten. Der Sprecher der Centrale Organisatie voor de Vleessector, der niederländischen Vereinigung der Fleischwarenindustrie, sagte zum niederländischen Medium Trouw:" Es geht zu weit, den Menschen zu sagen, was gut für sie ist."

Ins Rollen wurde das Projekt von der GroenLinks-Partei gebracht, Unterstützung kommt von der christlich-demokratischen Partei Christen-Democratisch Appèl. Die Initiatiorin der Regulierung, Ziggy Klazes von GroenLinks kommentierte gegenüber des niederländischen Radiosenders Haarlem105: "Es geht uns nicht darum, was die Menschen in ihren eigenen Küchen  braten, wenn die Menschen weiterhin Fleisch essen wollen, fein. Aber wir können den Leuten nicht sagen, es gibt eine Klimakrise und sie gleichzeitig ermutigen, Produkte zu kaufen, die ein Teil der Ursache sind." 

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