NASA-Klimaforscher Kalmus sieht Regenwälder vor Kollaps
Regenwälder sind einige der ältesten und biologisch vielfältigsten terrestrischen Ökosysteme unseres Planeten. Sie sind Heimat der ältesten und größten Bäume der Welt und beherbergen eine immense Artenvielfalt.
Das Absurde daran: Trotz intensiver Abholzung für landwirtschaftliche Zwecke sind die Böden der Regenwälder oft sehr arm an Nährstoffen und daher für die Landwirtschaft ungeeignet. Dennoch ist die Landwirtschaft die größte Einzelursache für die andauernde Abholzung von Regenwäldern.
Zwar meinte der neue, alte brasilianische Präsident Lula kürzlich, dass ihn der neue britische König Charles III. gebeten hat, mehr auf einen intakten Regenwald zu achten. Noch ist davon aber wenig zu sehen.
Mehr noch: Der NASA-Wissenschaftler Peter Kalmus geht inzwischen davon aus, dass beim Regenwald wesentliche Kipppunkte bereits überschritten sind.
Kipppunkte sind Schwellenwerte, bei deren Überschreiten das System von einem stabilen Zustand in einen anderen wechselt. Wesentlich ist, dass diese Veränderungen abrupt sind und irreversibel sein können. Im Hinblick auf tropische Regenwälder könnten Kipppunkte erreicht werden, wenn Einflüsse die Fähigkeit des Waldes zur Selbstregeneration übersteigen.
Das zeigt sich etwa, wenn die Trockenzeiten in tropischen Regenwaldregionen länger und intensiver werden, dann könnten Bäume absterben, weil sie nicht genug Wasser bekommen. Wenn dies in ausreichendem Maße geschieht, könnte es einen Dominoeffekt auslösen, bei dem der Wald insgesamt weniger Feuchtigkeit speichern und zurück in die Atmosphäre abgeben kann, was wiederum zu noch trockeneren Bedingungen führt.
Dies könnte schließlich dazu führen, dass der Wald in eine Savanne umgewandelt wird, ein Phänomen, das bereits im südlichen Amazonasgebiet beobachtet wurde.
Oder aber: Wenn zu viele Bäume gefällt werden, kann es sein, dass der Wald seine Fähigkeit zur Selbstregeneration verliert und nicht in der Lage ist, sich zu erholen, selbst wenn die Abholzung gestoppt wird. Dies kann zu erheblichen Verlusten an Biodiversität führen und die Fähigkeit zur Kohlenstoffspeicherung schwer beeinträchtigen.
NASA-Forscher Kalmus meinte in seinem Posting übrigens, dass er sich nun zu einer zehntägigen „Vipassana-Meditation“ zurückziehen werde.
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