Mehrere Tote nach neuerlichem Grubenunglück in Polen

Mehrere Tote nach neuerlichem Grubenunglück in Polen
Nachdem am Mittwoch in Pniowek sechs Menschen ums Leben gekommen waren, forderte ein Beben in Jastrzebie-Zdroj am Samstag erneut Todesopfer.

Nach einem neuerlichen Grubenunglück in Polen sind am Montag zwei weitere Bergleute tot geborgen worden. Damit steige die Zahl der Todesopfer auf sechs, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki bei einem Besuch in der Bergbau-Rettungsstelle in Bytom.

Nach einer Erschütterung in dem Steinkohlebergwerk Zofiowka im oberschlesischen Jastrzebie-Zdroj am Samstag waren zehn Bergleute vermisst worden. Vier wurden bis Sonntag tot geborgen. 

Die Suche nach anderen Verschütteten gehe unter extremen Bedingungen weiter, sagte Bergwerksdirektor Marcin Golebiowski am Montag. Die Temperatur unter Tage betrage mehr als 30 Grad, die Methangas-Konzentration liege bei fast 30 Prozent.

Das Beben in der Zofiowka-Mine, wo bereits 2018 fünf Arbeiter gestorben waren, hatte sich in der Nacht zum Samstag gegen 03.40 Uhr in einer Tiefe von 900 Metern ereignet. In der Folge trat in dem Bergwerk Methangas aus. 42 der insgesamt 52 Bergleute, die sich zum Unglückszeitpunkt unter Tage befanden, konnten unversehrt an die Oberfläche zurückkehren.

Immer wieder Unglücke

Polen gewinnt immer noch etwa 70 Prozent seiner Energie aus Kohle. Im Bergbau-Sektor des Landes arbeiten fast 80.000 Menschen.

In den vergangenen Jahren hatte sich in dem Land eine Reihe von Grubenunglücken ereignet. So kamen 2021 beim Einsturz einer Mauer unter Tage in der südpolnischen Myslowice-Wesola-Mine zwei Männer ums Leben.

Vergangenen Mittwoch erschütterte dann das Grubenunglück in Pniowek die Menschen in Polen. In dem Kohlebergwerk hatte sich kurz nach Mitternacht in rund tausend Metern Tiefe eine Methangasexplosion ereignet. Eine zweite Explosion folgte, als sich bereits Rettungskräfte am Unglücksort befanden.

Durch die Explosionen wurden fünf Menschen getötet. 20 weitere Menschen wurden verletzt. Die Suche nach den sieben Vermissten in Pniowek wurde dann nach einer erneuten Detonation am Freitag abgebrochen.

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