Polen fordert Abkehr von russischen Rohstoffen

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki
Regierungschef Morawiecki kritisiert die unzureichenden bisherigen Sanktionen: "Alibi für Untätigkeit"

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat sich wegen des andauernden Ukraine-Kriegs für eine deutliche Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Er forderte am Freitag ein "radikales Programm" der Abkehr von russischen Rohstoffen sowie die Konfiszierung russischen Staats- und Oligarcheneigentums. Ziel der Maßnahmen müsse es sein, Kremlchef Wladimir Putin zu stoppen, schrieb der nationalkonservative Politiker beim Kurznachrichtendienst Twitter.

Dass dies bisher nicht gelungen sei, zeige, wie unzureichend die bestehenden Sanktionen seien. Für einige Staats- und Regierungschefs der EU dienten diese nur als "Alibi für Untätigkeit", kritisierte Morawiecki weiter. Zuvor hatte sein Regierungssprecher Piotr Müller im Staatssender TVP Info Deutschland mangelnden Mut zu Sanktionen gegen russische Energielieferungen vorgehalten.

Von einem dreimonatigen Gas- und Öl-Abnahmestopp würde sich Russland nicht mehr erholen, argumentierte der Sprecher im Rang eines Staatssekretärs. "Die Deutschen glauben, dass Putin niemals an ihre Tür klopfen wird, aber in einigen Jahren werden sie sich vielleicht noch wundern", warnte Müller.

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