Mangels Klopapier: Abflussrohre in Australien verstopft

Vor Corona machte man sich eigentlich keine Gedanken über Klopapier
Mehr Feuchttücher und andere Materialien werden auf der Toilette genutzt - das führt zu Abflussproblemen.

Der Mangel an Klopapier in der Corona-Krise hat auch in Australien ein Problem verschärft: Die Rohre verstopfen, weil die Leute anderes Material nutzen. Die Wasserbehörde von Sydney meldete am Mittwoch für den Monat März 22 Prozent mehr an Verstopfungen.

Das liegt demnach daran, dass mehr Feuchttücher und andere Materialien auf der Toilette genutzt werden - diese sollte man nicht herunterspülen. Die Zunahme an Blockaden hängt laut Behörde mit dem Toilettenpapier-Mangel während der Corona-Pandemie zusammen.

Wie in anderen Ländern wird auch in Australien Klopapier gehamstert. Kundenmanager Darren Cash sagte, die Wasserbehörde von Sydney sei besorgt: Feuchttücher, Tücher fürs Gesicht und Papiertücher zusammen mit Öl und Fett bilden demnach in der Kanalisation "Fettberge". Das könne zu Überschwemmungen führen.

Wenn die Leute etwas anderes als Klopapier nutzen, sollten sie das in einen Abfalleimer werfen, nicht in die Toilette, wie Cash erklärt. Sonst kann es teuer werden. Ein Bewohner von Sydney musste demnach umgerechnet 8.900 Euro für Klempnerarbeiten ausgeben, weil die Rohre durch Feuchttücher verstopft waren. Die Wasserbehörde empfiehlt, nur die "drei P" herunterzuspülen - "pee, poo and (toilet) paper". Auf Deutsch: "Pipi, Kacke und (Toiletten)Papier".

Wie gewaltig Verstopfungen werden können, war schon vor der Corona-Krise in England zu sehen. Im Herbst 2017 wurde in London ein monströser Fettberg in der Kanalisation entdeckt. Er war 250 Meter lang, 130 Tonnen schwer und bestand hauptsächlich aus Windeln, Wischlappen, Kondomen und hartem Kochfett. Das Abtragen des Kolosses dauerte Wochen.

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