Im Eis eingebrochen: Drei Buben nach Sturz in See tot

Im Eis eingebrochen: Drei Buben nach Sturz in See tot
Ein Spiel auf einem zugefrorenen See hat in Großbritannien drei Kinder das Leben gekostet. Auch in anderen Teilen Europas führt der Wintereinbruch zu Unfällen.

Drei Jungen sind in Großbritannien gestorben, nachdem sie mit mehreren Kindern beim Spielen auf einem gefrorenen See durch die dünne Eisdecke gebrochen waren. Die Kinder im Alter von acht, zehn und elf Jahren seien von Rettungskräften in der Stadt Solihull nahe Birmingham geborgen und in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei am Montag mit. Allerdings konnten sie dort nicht mehr gerettet werden.

Ein vierter, sechsjähriger Junge befinde sich weiterhin in kritischem Zustand. Rettungskräfte suchten im Wasser nach weiteren Opfern. Augenzeugen hatten zuvor berichtet, dass womöglich noch weitere Kinder in den See gestürzt waren.

Auch in Deutschland führte die eisige Witterung zu Verletzten, größtenteils im Straßenverkehr. Im oberbayerischen Landkreis Ebersberg etwa seien viele Autofahrer vom „plötzlichen Wintereinbruch im Dezember überrascht“ gewesen, teilte die Polizei mit.

Immer wieder sahen die Einsatzkräfte noch Sommerreifen an den Autos, auch überhöhte Geschwindigkeit habe bei eisglatten Straßen zu Unfällen geführt.

Minus 27 Grad

In der Schweiz etwa war es in der Nacht auf Montag ungewöhlich kalt. In Buffalora am Ofenpass, rund 40 Kilometer nordöstlich von St. Moritz, wurden auf 1.970 Metern Höhe minus 27 Grad gemessen.

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Winterlandschaft im deutschen Taunus

Im Eis eingebrochen: Drei Buben nach Sturz in See tot

Schneemann-Bauen in London

Im Eis eingebrochen: Drei Buben nach Sturz in See tot

Auch im Baltikum ist es eiskalt (im Bild ein Mann in Lettland)

In Lagen unter 1.000 Metern war es am kältesten in Welschenrohr südlich von Basel. Dort wurden auf 679 Metern Höhe minus 17,9 Grad gemessen. 

Rekorde wurde damit aber nicht gebrochen. Die kälteste Temperatur aller Zeiten war in der Schweiz im Jännrer 1987 in La Brévine rund 100 Kilometer südwestlich von Basel gemessen worden: minus 41,8. In der Nacht auf Montag hatte es dort vergleichsweise "warme" minus 25,3 Grad.

In Estland wurden Zehntausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Rund 13.000 Haushalte waren nach Angaben des nationalen Versorgers Montagfrüh zeitweise ohne Strom. 

Im Straßen-, Zug-, Schiffs- und Flugverkehr kam es zu Behinderungen und Ausfällen. Angesichts der Fahrbedingungen und der Wetteraussichten riefen Behörden die Bevölkerung auf, das Auto stehen zu lassen und wenn möglich überhaupt zu Hause zu bleiben. 

Im Pub übernachtet

In Großbritannien mussten Dutzende Menschen die Nacht von Sonntag auf Montag wegen heftigen Schneefalls in einem Pub verbringen. Wie die BBC berichtete, blieben in der Nähe des „Bear Inn“ in der Grafschaft East Sussex Dutzende Autofahrer im Schnee stecken - und fanden in dem Pub eine Unterkunft für die Nacht.

Nachdem die Fremdenzimmer des Lokals vergeben waren, schufen die Betreiber mit Matratzen Abhilfe für die Kinder der Gestrandeten und gaben kostenlos Heißgetränke und Essen aus. Eine Frau beschrieb die Szene dem lokalen BBC-Radiosender gegenüber als „biblisch“.

Auch in anderen Teilen des Landes sorgt heftiger Schneefall für Verkehrbehinderungen. So strich der Flughafen Stansted nordöstlich von London am Sonntag Abend alle Flüge, weil die Start- und Landebahn verschneit war.

Auch an den großen Londoner Airports Heathrow und Gatwick gab es mehrere Absagen, weil es zu wenig Enteisungsflüssigkeit gab. 

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