Japan: Gegen "Ehe-Stress" ins Kurzzeit-Appartement

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Gestressten Ehepaaren stehen zur Vermeidung von "Corona-Scheidungen" möblierte Kurzzeit-Appartements zur Verfügung.

Ein japanisches Unternehmen ist in der Corona-Krise auf eine Marktlücke gestoßen: Die Firma Kasoku aus Tokio bietet vom engen Zusammenleben gestressten Ehepaaren möblierte Kurzzeit-Appartements zur Vermeidung von "Corona-Scheidungen".

"Bitte wenden Sie sich an uns, bevor Sie eine 'Coronavirus-Scheidung' erwägen", heißt es in der Werbung des Unternehmens, das voll möblierte Wohnungen als "zeitweise Zuflucht" aus der heimischen Enge offeriert. Eheleute sollen auf diese Weise die Möglichkeit haben, auch mal etwas Zeit getrennt zu verbringen.

Wie in zahlreichen anderen Ländern auch sind in Japan wegen der Corona-Krise Schulen und Kitas geschlossen, die Menschen sind aufgerufen zu Hause zu bleiben, viele arbeiten im Homeoffice.

Kasoku bietet seine Corona-Zufluchten für umgerechnet etwa 35 Euro am Tag an. Darin enthalten ist das Angebot einer halbstündigen Scheidungs-Beratung mit einem Rechtsexperten. Seit Beginn des neuen Services am 3. April hätten 20 Kunden gebucht, sagte Sprecher Kosuke Amano.

Darunter sei etwa eine Frau, die nach einem heftigen Streit mit ihrem Mann aus der gemeinsamen Wohnung geflohen sei. Eine andere Kundin habe einfach die Nase voll davon, sich zu Hause die ganze Zeit um die Kinder zu kümmern, während ihr Mann Homeoffice mache.

Der Hashtag #Corona-Scheidung trendet in Japan bei Twitter derzeit. Der Fernsehsenduer NHK bringt allmorgendlich im Frühstücksfernsehen Tipps dazu, wie Ehepaare in Corona-Zeiten in den häufig engen japanischen Wohnungen Frust aus dem Weg gehen können.

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