Airline vermietet Kleidung, damit Passagiere weniger Gepäck mitnehmen

Airline vermietet Kleidung, damit Passagiere weniger Gepäck mitnehmen
Eine Fluglinie im Land des perfekten Service bietet Reisenden mietbare Kleidung für die Dauer des Aufenthalts an. Damit will man Koffer und dadurch Emissionen einsparen

Wer erstmals als Tourist Japan bereist, nimmt überdurchschnittlich oft das Wort „praktisch“ in den Mund. Trotz der für viele abschreckenden Sprach- und Schriftbarriere sind wichtige Besorgungen erstaunlich einfach zu erledigen.

Eine japanische Sim-Card oder ein Steckdosen-Adapter? Gibt es an jedem Flughafen-Terminal in mehrsprachigen, modernen Automaten zu kaufen. Ein Umstieg von Zug auf U-Bahn? Die sogenannte IC-Karte gilt landesweit für alle öffentlichen Verkehrsmittel, egal bei welchem Anbieter, und ist an jedem Bankomaten wieder aufladbar.

Für die japanische Bevölkerung ist diese Art des Service selbstverständlich. Im Trubel der Riesenstädte muss alles schnell und möglichst reibungslos funktionieren, der Kunde ist hier Kaiser. Unternehmen, die um einen guten Ruf bemüht sind, versuchen daher immer neue Wege zu finden, ihre Angebote noch praktischer zu gestalten.

Sechs Shirts, drei Hosen

Einen aufsehenerregenden Vorstoß plant nun die zweitgrößte japanische Fluglinie Japan Airlines (JAL). Unter dem Motto „Any Wear, Anywhere“ will sie Passagieren die Möglichkeit bieten, eine passende Menge an Kleidung für die Dauer des Aufenthalts in Japan zu mieten.

In einem ersten Testlauf wird der Service bis September 2024 angeboten. Wer ihn nutzen möchte, muss sich aber aktuell noch mindestens einen Monat im Voraus auf der JAL-Webseite registrieren. Der Preis der Kleidungspakete liegt dabei vorerst zwischen 4.000 und 7.000 Yen (25 bis 45 Euro), im größten Paket sollen bis zu sechs Oberteile und drei Hosen enthalten sein. Mieter können dabei frei aus einer mit den Jahreszeiten rotierenden Kollektion wählen.

Mit dem Angebot sollen mehr Passagiere dazu bewegt werden, mit deutlich weniger bzw. gar keinem Gepäck zu fliegen. Das Ziel ist dabei aber nicht nur eine angenehmere Reise: „Mit immer mehr Menschen, die nach der COVID-19-Pandemie wieder fliegen, und angesichts des aktuellen Schwerpunkts auf Nachhaltigkeit gibt es weltweit eine wachsende Bewegung, um nachhaltigen Tourismus zu fördern“, erklärte JAL-Chef Yuji Akasaka.

Das fehlende Gepäck soll also das Gewicht der Flugzeuge und damit deren Spritverbrauch und CO2-Ausstoß reduzieren. Pro eingespartem Kilogramm an Gepäck könnten die Flugemissionen um 0,75 Kilogramm verringert werden.

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