Italien: "Wir sehen einfach gar keine Touristen"

Italien: "Wir sehen einfach gar keine Touristen"
Trotz offener Grenzen bleibt der Touristenansturm aus. Vor allem Städte wie Venedig, Rom oder Florenz leiden.

Seit Mitte Juni sind die Grenzen zu Italien offen - der erhoffte Touristenstrom lässt jedoch weiter auf sich warten. Vor allem Städte wie Venedig, Rom oder Florenz leiden.

"Es ist nicht so, dass wir keine bedeutende Zahl von Touristen sehen: Wir sehen einfach gar keine Touristen", sagte die Präsidentin des italienischen Tourismusverbandes Federturismo, Marina Lalli, in einer Videokonferenz mit internationalen Medien am Mittwoch. Besonders ausländische Urlauber fehlten.

Die würden vermutlich erst im September oder Oktober zurückkehren, sagte Lalli. Die meisten internationalen Gäste kämen derzeit aus Deutschland und Österreich, vor allem weil da die Anreise unkompliziert sei.

Slow-Tourismus

Fünf Milliarden Euro hat die italienische Regierung für den Neustart von Tourismus und Kultur locker gemacht. Damit will Italien unter anderem künftig auf einen Slow-Tourismus umschwenken. Qualität stehe künftig im Vordergrund, Kulturangebote würden stärker gefördert. Thermen- und des Nautiktourismus soll ausgebaut werden.

"Wir wollen italienische Orte abseits des internationalen Tourismus fördern, die weniger bekannt sind", sagte Kultur- und Tourismusminister Dario Franceschini. 

500 Euro Gutschein

Familien mit einem Jahreseinkommen von unter 40.000 Euro können einen 500-Euro-Urlaubsgutschein beantragen, er gilt als Unterstützung für Urlaube im eigenen Land.

Und diesen haben die Italiener auch geplant: 34 Millionen Italiener werden sich voraussichtlich in diesem Sommer einige Tage Urlaub gönnen, 93 Prozent wollen die Ferien im eigenen Land verbringen, zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ixe.

Obwohl die Italiener mehrheitlich einen Urlaub am Meer bevorzugen, sind auch kleinere Ortschaften am Land und in den Bergen gefragt. 

Die meisten Italiener werden ihre Ferien vor allem im Juli und August machen. Bei den Urlaubsreservierungen für Juni kam es wegen der Ungewissheit um die Entwicklung der Pandemie zu einem Rückgang von 54 Prozent.

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