Hochwasser in Deutschland: Soldaten nur noch bei Tageslicht im Einsatz

Hochwasser in Deutschland: Soldaten nur noch bei Tageslicht im Einsatz
Die Hochwassersituation bleibt in vielen Regionen Niedersachsens und Sachsen-Anhalts weiterhin angespannt. Ein vermisster Pensionist wurde tot gefunden.

Die Hochwasserlage in Deutschland beschäftigt Einsatzkräfte weiter. Wegen der Bedingungen an Ort und Stelle entschied die deutsche Bundeswehr nun, im betroffenen Gebiet in Sachsen-Anhalt nur noch bei Tageslicht zu arbeiten. 

Es sei eine deutliche Durchnässung sichtbar, die Bedingungen gäben die Arbeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang momentan nicht her, sagte eine Bundeswehrsprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

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50.000 Sandsäcke nur am Samstag

Derzeit sind rund 200 Zeit- und Berufssoldaten im Landkreis Mansfeld-Südharz im Hochwassereinsatz. Nach Angaben des Landkreises wurden mit Hilfe der Bundeswehr allein am Samstag insgesamt 50.000 Sandsäcke verbaut, um die Deiche zu stabilisieren. Seit Samstagmittag helfen rund 20 Soldaten zivilen Freiwilligen auch bei der Befüllung von Sandsäcken, sagte die Bundeswehrsprecherin.

Kurz vor Jahresende war in der Region im Süden Sachsen-Anhalts der Fluss Helme stellenweise stark über seine Ufer getreten. Als sich die Lage zuspitzte, hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Die Bundeswehr ist dort seit Freitag im Einsatz.

Lage bleibt auch in Niedersachsen angespannt

Die Hochwassersituation bleibt auch in vielen Regionen Niedersachsens weiterhin angespannt. Von landesweit 97 Pegeln hätten immer noch 23 die höchste Meldestufe erreicht beziehungsweise überschritten, sagte Oliver Rickwärtz, Sprecher des Innenministeriums in Hannover, am Sonntag. 

Die Pegelstände seien meist unverändert. Örtlich sinken sie dem Sprecher zufolge leicht, allerdings laufe der Abfluss langsam, und das Wasser drücke immer noch auf die Deiche.

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Hochwasser in Deutschland: Soldaten nur noch bei Tageslicht im Einsatz

"Brauchen Durchhaltekraft"

„Wir brauchen Durchhaltekraft“, sagte der Sprecher. Immer noch sind laut Innenministerium zwischen Harz und Nordsee Tausende Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz. 

Im Süden Niedersachsens würden örtlich auch schon wieder Sandsäcke eingesammelt und abtransportiert, berichtete Rickwärtz. Positiv sei, dass für die kommenden Tage nicht so viele Niederschläge erwartet werden. In den vom Hochwasser besonders betroffenen Landkreisen Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, Heidekreis und Verden sowie in der Stadt Oldenburg gilt nach wie vor ein „außergewöhnliches Ereignis“.  Dadurch können die Kommunen unter anderem einfacher auf Hilfskräfte zugreifen. 

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind im Hochwassergebiet - wie auch im gesamten Bundesland - die Temperaturen in der Nacht auf Sonntag deutlich gesunken. Bei bis zu minus drei Grad war es am Sonntagmorgen in der Region winterlich kalt. Obwohl viele Wolken am Himmel hingen, sei nur mit sehr wenig Niederschlag zu rechnen, sagte ein Wetterexperte. Der Dauerfrost bleibe voraussichtlich auch in den nächsten Tagen.

Vermisster Pensionist tot aufgefunden

Unterdessen wurde ein Pensionist, der seit Mittwoch als vermisst galt, in Hannover-Wülfel in Niedersachsen tot aufgefunden. Spaziergänger fanden den 87-Jährigen am Samstag leblos in einem überfluteten Gebiet, wie die Polizei mitteilte. 

Ob das Hochwasser die Ursache für seinen Tod war, konnte den Angaben von Sonntag zufolge noch nicht ermittelt werden. Hinweise darauf, dass der Mann aus Döhren durch Fremdverschulden starb, gebe es bisher nicht.

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