Europas Hochadel nimmt Abschied von Griechenlands Ex-König

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Der frühere Monarch Konstantin II wird am Montag zwar als Privatmann beerdigt, aber in Anwesenheit etlicher europäischer Monarchen.

In der griechischen Hauptstadt Athen hat am Montag die Beerdigung des gestorbenen Ex-Königs Konstantin II. begonnen. Zunächst konnten Bürgerinnen und Bürger in einer kleinen Kapelle neben der orthodoxen Kathedrale dem früheren Monarchen (1964 bis 1973) die letzte Ehre erweisen. Er wurde als Privatmann verabschiedet.

Heikles Aufeinandertreffen

Für die Trauerfeier, die zu Mittag begann, reisten Adlige aus zahlreichen europäischen Staaten an, darunter die Königspaare Dänemarks, Spaniens, der Niederlanden, Belgiens und Schwedens. Auch die Schwester des britischen Königs Charles III., Prinzessin Anne, nahm an der Zeremonie teil.

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Für besonderes Aufsehen sorgt, dass díe spanische Königsmutter Sofia bei der Trauerfeier erstmals seit langem wieder auf ihren Mann, Ex-König Juan Carlos I., traf.

Wie das griechische Fernsehen zeigte, wechselten die beiden kein Wort und schauten sich auch fast nicht an. Sie hatten sich nach mehreren Finanzskandalen rund um Juan Carlos und wegen dessen außerehelichen Affären entfremdet. Juan Carlos lebt im Exil.

Sofia ist die ältere Schwester des verstorbenen Ex-Königs Griechenlands. Sie hatte 1962 Juan Carlos geheiratet. Als Zeichen der Missbilligung der Machenschaften von Juan Carlos kam der spanische König Felipe VI. getrennt zur Trauerfeier nach Athen, wie das Staatsfernsehen zeigte.

Bewegtes Leben

Konstantin II. war am 10. Jänner im Alter von 82 Jahren gestorben. Bei seiner Thron-Besteigung 1964 war er erst 23 Jahre alt und einer der jüngsten Monarchen Europas.

Der damals noch unerfahrene junge Mann verwickelte sich schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung und beging einen fatalen politisch Fehler, als am 21. April 1967 in Griechenland eine Militär-Gruppe putschte: Er ließ sich mit den Putschisten fotografieren und billigte per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung.

Er erklärte, er wollte damit einen Bürgerkrieg und ein Blutvergießen abwenden.

Ein Gegenputsch, den er im Dezember 1967 organisiert hatte, scheiterte kläglich. Konstantin ging ins Exil. Viele Griechen haben ihm die Einmischung ins politische Leben und die anfängliche Duldung der Diktatur (bekannt unter dem Namen Obristenjunta 1967-1974) nie verziehen. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 per Volksabstimmung abgeschafft.

Enteignung, Entschädigung, Rückkehr

Es folgten schmerzhafte Jahre des Streits mit seinem Heimatland. Er wurde enteignet und erst nach einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2000 entschädigt.

Danach normalisierte sich das Verhältnis sowohl mit den Regierungen als auch mit den Griechen. Konstantin kaufte sich eine Villa auf der Halbinsel Peloponnes und verbrachte mehrere Monate des Jahres in der Heimat. Viele Menschen grüßten ihn und es kam kaum zu negativen Reaktionen.

Sein Leben als Kronprinz war turbulent. Bereits in jungen Jahren geriet er in den Schlagzeilen. Bekannt ist das Playboy-Leben des jungen Kronprinzen. Altgediente Journalisten erzählen noch heute von heimlichen Treffen mit einer erfolgreichen Schauspielerin. „Es waren schöne Zeiten. Wir waren jung“, hatte er in einem TV-Interview gesagt, ohne Details zu nennen. Mit seiner Mutter soll er deshalb viel Streit gehabt haben.

Konstantin war auch im Sport erfolgreich: Bei den Olympischen Spielen in Rom gewann er 1960 die Goldmedaille zusammen mit zwei anderen griechischen Seglern in der damaligen Drachen-Klasse. Die Medaille wurde zusammen mit seinen anderen Auszeichnungen während er Trauerfeier gezeigt.

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