Gesundheitswarnungen zeigen Wirkung: Weniger Raucher in den USA

Quitting smoking - male hand crushing cigarette
Eine Studie des Gallup-Instituts zeigt, dass immer weniger Erwachsene in den USA Zigaretten rauchen. Bei den Jungen steht Marihuana dafür hoch im Kurs.

Laut einer aktuellen Studie des Gallup-Instituts zum Tabakkonsum in den USA, gaben 12 Prozent der US-Erwachsenen an, in der vergangenen Woche Zigaretten geraucht zu haben. Das Ergebnis ist ähnlich wie im vergangenen Jahr - da waren es 11 Prozent - jedoch deutlich niedriger als in jedem anderen Jahr im fast 80-jährigen Gallup-Trend.

Als das Institut 1944 zum ersten Mal nach dem Zigarettenrauchen fragte, gaben noch 41 Prozent der Erwachsenen in den USA an, dass sie rauchten. Ein Jahrzehnt später wurde ein historischer Höchstwert von 45 Prozent erreicht. Von da an gingen die Raucherquoten dann allmähnlich zurück und fielen 1989 dauerhaft auf unter 30 Prozent, 2015 sogar unter 20 Prozent.

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Im Vergleich: Laut einer Gesundheitsbefragung der Statistik Austria 2019 rauchte in Österreich jeder fünfte Erwachsene, das sind 20,7 Prozent, täglich.

Der Rückgang des Rauchens ist darauf zurückzuführen, dass wahrscheinlich immer mehr Amerikamer die Warnungen vor den mit dem Rauchen verbundenen Gesundheitsgefahren beherzigen und es an den meisten öffentlichen Orten verboten ist.

Laut Umfrage bestätigen 76 Prozent der Erwachsenen in den USA, dass Zigaretten "sehr schädlich" seien. Ein Hauptgrund für den Rückgang des Rauchens ist, dass heute weniger junge Erwachsene Zigarette rauchen als in den vergangenen Jahrzehnten. In der Regel war die Raucherquote bei jungen Erwachsenen deutlich höher als bei anderen Altersgruppen.

Weniger junge Erwachsene rauchen

Während zwischen 2001 und 2003 25 Prozent der jungen Erwachsenen angaben, Zigaretten geraucht zu haben, ist diese Zahl in den Daten für den Zeitraum 2019-2023 auf zehn  Prozent gesunken.

Nicht nur der Prozentsatz der Raucher in den USA aber zurückgegangen, sondern auch die Menge des Rauchens unter den derzeitigen Rauchern. Seit 2021 geben durchschnittlich 21 Prozent der US-Raucher an, täglich eine Packung Zigaretten zu konsumieren - sechs Prozent rauchen mehr als eine Packung.

In den 1940er und 1950er Jahren rauchten fast vier von zehn Menschen eine Packung pro Tag und etwa 20 Prozent rauchten mehr.

Im 21. Jahrhundert rauchte die Mehrheit bereits weniger als eine Packung pro Tag, darunter durchschnittlich 71 Prozent seit 2021.

E-Zigaretten bei jungen Erwachsenen beliebt

In der Umfrage wurde auch nach dem Konsum von E-Zigaretten gefragt. Acht Prozent der Erwachsenen in den USA geben an, in der vergangenen Woche E-Zigaretten geraucht zu haben.

Junge Erwachsene rauchen am häufigsten E-Zigaretten (18 Prozent), wobei die Wahrscheinlichkeit, E-Zigaretten zu rauchen, bei den unter 30-Jährigen mehr als doppelt so hoch ist wie bei jeder anderen Altersgruppe.

Konsum von Marihuana übersteigt den von Zigaretten

Der Marihuana-Konsum übersteigt bei jungen Erwachsenen aber sowohl das Zigarettenrauchen als auch das Dampfen. Seit 2019 geben durchschnittlich 27 Prozent der 18-29-Jährigen an, Marihuana zu rauchen.

Amerikaner halten E-Zigaretten für weniger gesundheitsschädlich als Zigarettenrauchen, aber eine Mehrheit von 54 Prozent hält auch E-Zigaretten immer noch für "sehr schädlich".

Amerikaner befürworten strengere Gesetze und Vorschriften

Die Amerikaner befürworten weiterhin strengere Gesetze und Vorschriften zum Dampfen. 55 Prozent vertreten diese Ansicht, 32 Prozent möchten, dass die Gesetze unverändert bleiben und 7 Prozent möchten, dass sie weniger streng sind.

Mehrheiten zwischen 54 und 64 Prozent haben sich in den vergangenen vier Jahren für eine Verschärfung der E-Zigaretten-Vorschriften ausgesprochen.

 

Zigaretten geraten bei den Amerikanern weiterhin in Ungnade, da nur noch etwa jeder achte US-Erwachsene sie raucht. Der Konsum von Marihuana hat in den USA den Konsum von Zigaretten übertroffen, während das Dampfen immer noch hinter beiden zurückbleibt. 

Junge rauchen eher Marihuana als Zigaretten

Diese Veränderungen scheinen auf veränderte Gewohnheiten junger Erwachsener zurückzuführen zu sein, die eher Marihuana und E-Zigaretten als Zigaretten rauchen und deutlich seltener Zigaretten rauchen als junge Erwachsene in den vergangenen Jahrzehnten.

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