Von Migranten gekapertes Schiff in Malta eingetroffen
Das von geretteten Migranten gekaperte Handelsschiff ist am Donnerstagvormittag in Malta im Hafen von Valletta eingetroffen. Der Kapitän hatte davor bestätigt, dass er nicht die Kontrolle über das Schiff habe. An Bord befanden sich 108 Migranten, darunter 31 Frauen.
Malta entsendete einige Schiffseinheiten und Hubschrauber, die das Handelsschiff mit Flagge des Inselstaates Palau nach La Valletta eskortieren sollen. Hier soll die Polizei Ermittlungen einleiten.
"Wir entziehen uns trotz der Dimension unserer Insel nicht unseren Pflichten. Wir werden alle internationalen Vorschriften respektieren", twitterte der maltesische Premier Joseph Muscat.
"Piraten"
"Es sind keine Schiffbrüchigen, es sind Piraten", sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch. Das Handelsschiff habe im Mittelmeer eine Gruppe Migranten vor der libyschen Küste aufgenommen, dann aber etwa sechs Seemeilen vor Libyens Hauptstadt Tripolis plötzlich den Kurs Richtung Nord geändert.
"Konzentrationslager"
Die italienische NGO "Mediterranea Saving Humans" erwiderte, dass sich an Bord des Schiffes Menschen auf der Flucht vor "libyschen Konzentrationslagern" befinden würden. Es sei Italiens Pflicht, die Migranten aufzunehmen. "Diese Migranten dürfen weder als Piraten, noch als Kriminelle, sondern als Asylsuchende auf der Flucht vor Libyens Konzentrationslager behandelt werden", so die NGO.
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