Freiwillige Helfer im Hochwassergebiet: Droht eine verstärkte Corona-Ausbreitung?
Langsam aber doch geht das Wasser in Teilen Deutschlands wieder zurück, vielerorts laufen die Aufräumarbeiten. Dorfgemeinschaften helfen zusammen, Verwandte wie Fremde kommen, um dort mitanzupacken, wo die Einsatzkräfte nicht mehr können. Allerdings befürchten nun einige Behörden, dass sich Corona im Zuge der Hilfsaktionen weiter ausbreiten könnte.
"Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird", sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Sonderimpfaktionen in Rheinland-Pfalz
Viele Rettungskräfte hätten aber bereits vollen Impfschutz. Landesregierung und Kreisverwaltung schickten im Ahrtal am Dienstag einen Impfbus los, in dem sich Bewohner der Region ohne Anmeldung impfen lassen können, wie das Gesundheitsministerium am Vormittag in Mainz mitteilte.
Aus dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf (NRW) heißt es ebenfalls: "Eine erhöhte Gefahr der Ausbreitung von SARS-CoV-2 könnte sich vor allem durch die Unterbringung von Personen in Notunterkünften entwickeln." Die Ämter vor Ort seien sich aber der zusätzlichen Gefahr bewusst. Sie könne durch Testungen, Masken und Lüften reduziert werden. Eine Sonderimpfaktion wie in Rheinland-Pfalz sei von Seiten des Landes Nordrhein-Westfalen derzeit nicht geplant.
Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der erfassten Neuansteckungen pro 100.000 Menschen binnen einer Woche - lag in einigen der von der Unwetterkatastrophe besonders betroffenen Regionen am Dienstag allerdings recht niedrig. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert für den Kreis Ahrweiler mit 3,8 an, im Rhein-Erft-Kreis lag er ebenfalls bei 3,8 und im Kreis Euskirchen bei 3,6.
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