Rettungsschiff "Sea-Watch 3" erneut in Italien festgehalten

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Behörden erkannten erhebliche Mängel am deutschen Flüchtlingsschiff, das Anfang März mit 385 Personen an Bord angekommen war.

Das deutsche Rettungsschiff "Sea-Watch 3" ist von der italienischen Küstenwache im sizilianischen Hafen Augusta festgesetzt worden. Kontrollen ergaben erhebliche technische Mängel, die die Sicherheit des Schiffes, der Crew und der geretteten Migranten beeinträchtigen könnten, hieß es in einer Presseaussendung der Küstenwache.

Das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch soll so lange im sizilianischen Hafen bleiben, bis die Mängel an Bord behoben werden, wie die Küstenwache berichtete. Am 3. März war die "Sea-Watch 3"mit 385 Menschen eingetroffen, die bei einer Such- und Rettungsaktion im zentralen Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden waren. Die "Sea-Watch 3" sei jedoch ausgestattet, um maximal 22 Menschen an Bord zu nehmen, berichtete die Küstenwache. Hinzu entspreche das Schiff nicht den notwendigen Umweltstandards.

Die italienischen Behörden hatten im vergangenen Juli die "Sea-Watch 3" festgesetzt. Mehrere Seenotrettungsorganisationen hatten die Entscheidung Italiens angeprangert, wegen des Coronavirus alle Häfen des Landes für Flüchtlinge zu schließen. Im Februar war die "Sea-Watch 3" wieder freigegeben worden.

2019 war die "Sea-Watch 3" bereits für mehrere Monate von Italiens Justiz beschlagnahmt worden, nachdem die damalige Kapitänin Carola Rackete in einem Überraschungsmanöver mit geretteten Migranten in einen Hafen der Insel Lampedusa eingelaufen war. Der Fall hatte international für Schlagzeilen gesorgt.

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