Tödliche Schüsse aus Requisitenwaffe: Leider kein Einzelfall

Bruce Lees Sohn Brandon musste ein ähnliches Schicksal wie Halyna Hutchins erleiden.

Die Tragödie um Alec Baldwin und Halyna Hutchins ist kein Einzelfall: Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr weltweit zwischen 20 und 40 Menschen bei Filmarbeiten. Das sind proportional betrachtet mehr als bei der Polizei oder beim Straßenbau in den USA.

Immer wieder schockieren tödliche Unfälle die Welt -  etwa bei der Comicverfilmung „The Crow“ im Jahr 1994: Der bis dahin unbekannte Brandon Lee, Sohn von Kampfkünstler Bruce Lee, hatte die Hauptrolle inne, spielte Eric Draven, einen quasi unverwundbaren Rächer, der nacheinander die Mitglieder einer Gang tötet.

In einer Szene sollte auf Draven laut Skript drei Mal mit der Pistole gefeuert werden. Schon beim ersten Schuss sackte Darsteller Lee zusammen. Die Anwesenden hielten es für einen Scherz, dann entdeckten sie das Einschussloch im Unterleib. Nach einer Not-OP starb Lee an inneren Blutungen. Durch die Veröffentlichung des Kinofilms im folgenden Jahr wurde Brandon Lee posthum zum Star. Der Unfall ist nicht zu sehen, die entsprechende Szene wurde mit Körperdouble nachgedreht. Gutachter stellten fest, dass sich in der Waffe zwar keine scharfe Munition befunden hat, dafür aber ein scharfkantiges Projektil, das sich bei einer früheren Aufnahme im Lauf verklemmt hatte.

Das waren nicht die einzigen Vorfälle am Set: Ein Wirbelsturm zerstörte die Kulissen, ein Crewmitglied starb nach einem Stromschlag, und die gesamte Presseabteilung kam bei einem Autounfall ums Leben.

Auch beim Dreh des Kult-Films „Top Gun“ kam es zu einer Tragödie: Der US-amerikanische Kunstflieger Art Scholl kam während eines besonders gefährlichen, sogenannten „Flachtrudel“-Manövers ums Leben. Scholl hatte geplant, den Stunt mit seinen Bordkameras aufzuzeichnen. Am 16. September 1985 stürzte er mit seinem Flugzeug kurz vor der südkalifornischen Küste in den Ozean. Weder er noch die Maschine konnten geborgen werden, weshalb die Unfallursache bis heute nicht geklärt ist.

Martha Mansfield galt als aufstrebender Filmstar der 20er-Jahre des vorherigen Jahrhunderts, als sie in „The Warrens of Virginia“ eine wichtige Rolle spielen sollte. Als Südstaaten-Frau hatte sie ein weites Rüschenkleid zu tragen, behielt es auch während einer Pause an. Sie saß im Auto, als ein Raucher seinen Zigarettenstummel versehentlich auf Mansfields Kleid schnippte. Es fing Feuer – die Schauspielerin konnte sich wegen des weiten Kleides nicht befreien und starb.

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