Femizide: 2023 wurde alle zehn Minuten eine Frau getötet

Proteste nach drei Femiziden in Griechenland im Jahr 2022
60 Prozent der Femizide wurden von Intimpartnern oder Familienmitgliedern begangen. Insgesamt wurden 2023 85.000 Frauen getötet.

Im Vorjahr sind weltweit 85.000 Frauen und Mädchen vorsätzlich getötet worden, was bedeutet, dass alle zehn Minuten eine weibliche Person umgebracht wird. 60 Prozent dieser Verbrechen wurden von Intimpartnern oder anderen Familienmitgliedern begangen, so ein am Montag veröffentlichter Bericht des in Wien beheimateten UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Wien (UNODC).

Laut "Femicides in 2023" verzeichnete Afrika die höchsten Raten an Femiziden durch Intimpartner und Familienangehörige, gefolgt von Nord- und Südamerika und Ozeanien. In Europa und Amerika wurden die meisten Frauen, die im häuslichen Bereich getötet wurden (64 Prozent bzw. 58 Prozent), Opfer von Intimpartnern, während anderswo Familienmitglieder die Haupttäter waren.

"Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist vermeidbar, und wir wissen, was funktioniert", betonte Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UNO Women. Der Bericht unterstreiche die dringende Notwendigkeit eines starken Strafrechtssystems, das die Täter zur Rechenschaft zieht und gleichzeitig eine angemessene Unterstützung für die Überlebenden gewährleistet, so Ghada Waly, Exekutivdirektorin von UNODC. 

"Gleichzeitig müssen wir die geschlechtsspezifischen Vorurteile, Machtungleichgewichte und schädlichen Normen, die Gewalt gegen Frauen aufrechterhalten, bekämpfen und abbauen." Zu Beginn der diesjährigen Kampagne "16 Tage des Aktivismus" müssten wir jetzt handeln, um das Leben von Frauen zu schützen.

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