Gewalt gegen Frauen: "Schuld" und Scham der Opfer

Gewalt gegen Frauen: "Schuld" und Scham der Opfer
Oft ist den betroffenen Frauen nicht klar, ob das Erlebte schon Gewalt ist. Bei Hilfsstellen kann man anonym über die Erfahrungen reden.

Kaum eine Woche vergeht, in der in Österreich nicht eine Gewalttat an einer Frau verübt wird. Im schlimmsten Fall ist es ein Mord. Meistens sind die Täter die Partner oder die Ex-Partner. „Gewalt ist dennoch nie Privatsache, sondern eine Straftat“, sagt Nicole Krejci, Geschäftsführerin des Wiener Gewaltschutzzentrums.

In diesem Zusammenhang lassen die Ergebnisse einer heimischen Gewaltstudie aufhorchen. Unter der Leitung von Forscherin Birgitt Haller analysierte das Team des Instituts für Konfliktforschung Femizide zwischen 2016 und 2020. Man sah sich die Akten dieser Fälle an. Insgesamt wurden in diesen vier Jahren in Österreich 100 Femizidopfer identifiziert.

Sprechen und unterstützen

Die Studie zeigt: 42,1 Prozent der Täter hatten Migrationshintergrund, die restlichen Täter stammten aus Österreich. 57 Opfer befanden sich in einer Beziehung oder einer Ehe mit den Tätern, bei 17 Frauen begingen die Ex-Partner den Femizid. Bei den anderen Opfern waren die Täter Bekanntschaften, Freunde oder männliche Verwandte. Bei einem Drittel war die Trennung geplant oder bereits vollzogen. Bei 20 weiteren verzeichnete man eine Trennungshistorie.

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