Eine Woche Bauzeit: China eröffnet 1.000-Betten-Spital in Wuhan
Das in nur einer Woche in Schnellbauweise errichtete Huoshenshan-Nothospital in Wuhan wird morgen, Montag, eröffnet. Es ist das erste von zwei neuen Krankenlagern in der schwer vom Coronavirus betroffenen Metropole und bietet in aneinander gereihten Containern Platz für bis zu 1000 Patienten. Zu deren Betreuung wurden 1.400 medizinische Kräfte des chinesischen Militärs entsandt.
Zu dem Personal gehören viele, die vor 17 Jahren bei der SARS-Pandemie in einem ähnlichen Behelfs-Krankenhaus in Xiaotangshan in Peking gearbeitet hatten. Auch seien Experten dabei, die am Kampf gegen Ebola in Sierra Leone und Liberia beteiligt gewesen seien. Das zweite Krankenlager in Wuhan soll in wenigen Tagen fertiggestellt werden.
Im größten Krankenhaus im chinesischen Wuhan, dem Tongji-Klinikum, werden unterdessen - wie in den meisten Kliniken der Millionenstadt - derzeit fast ausschließlich Coronavirus-Patienten behandelt. Dennoch laufe soweit alles in geregelten Bahnen, berichtete der deutsche Präsident des chinesisch-deutschen „Freundschaftskrankenhauses“, Eckhard Nagel. Der Bayreuther Mediziner steht mit seinen Kollegen in Wuhan in engem Kontakt.
„Es liegt sicher keine Panik vor“, erklärte Nagel. Allerdings: „Den normalen Alltag gibt es jetzt nicht. Jeder ist ein potenzieller Notfallpatient, dementsprechend sind alle Abläufe anders als sonst.“
Da Prognosen zufolge bis zu 100.000 Menschen in Wuhan infiziert sein könnten, ist laut Nagel absehbar, dass nicht mehr alle erkrankten Patienten direkt stationär aufgenommen werden können. Dabei hat das Tongji-Klinikum, das im Jahr üblicherweise 6,5 Millionen Patienten behandelt, 6.000 Betten. Zum Vergleich: Deutschlands größtes Universitätskrankenhaus, die Berliner Charité, hat rund 3000 Betten, das Wiener AKH rund 1.700.
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