Tödliche Schüsse in deutscher Bar: Verdächtiger noch flüchtig
Bei Schüssen in einer Bar in der Göppinger Innenstadt in Baden-Württemberg ist ein 29-Jähriger getötet worden.
Für den Mann sei jede ärztliche Hilfe zu spät gekommen, teilte die Polizei mit. Er starb noch vor Ort. Zwei weitere Menschen wurden durch die Schüsse verletzt. Sie kamen in Krankenhäuser.
Gefahr für Bevölkerung ausgeschlossen
Die Polizei fahndet weiter nach dem Täter. Tatort sei eine Bar im Südosten der Stadt gewesen, sagte ein Pressesprecher Freitagfrüh. Die Schüsse sind wohl aus einer Maschinenpistole abgegeben worden. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch den flüchtigen Täter schließt die Polizei bisher aus. Bei den Opfern handelt es sich ersten Informationen zufolge aus Sicherheitskreisen um Syrer.
Verdächtige zwischen 18 und 24 Jahre alt
Der schwarz gekleidete Verdächtige soll etwa 18 bis 24 Jahre alt sein, er sei in Richtung Bahnhof geflüchtet. Mit einem Großaufgebot an Polizeikräften und einem Hubschrauber sei nach ihm gefahndet worden - vergeblich. Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg ist bei den Ermittlungen eingebunden. Eine Sonderkommission namens "Kurz" wurde eingerichtet.
Hintergründe noch unklar
Den Angaben nach hatten zuvor am späten Mittwochabend mehrere Menschen den Notruf gewählt und von Schüssen berichtet. Die ersten Polizisten fanden demnach die drei Opfer mit Schusswunden in dem Lokal. Weitere Einzelheiten wie die Hintergründe waren zunächst offen. Die Kriminalpolizei ermittle. Zuvor hatte der Göppinger Oberbürgermeister Alexander Maier (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass für die Bevölkerung keine Gefahr bestehe. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Auf Fotos waren unter anderem vermummte und mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten zu sehen. Auch der Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz. Nach Angaben eines dpa-Reporters sicherten auch Kriminaltechniker Spuren. Die schwäbische Stadt liegt etwa 40 Kilometer östlich von Stuttgart.
Der Vorfall in Göppingen zeigt nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft, "wie dramatisch sich die Sicherheitslage auch in Baden-Württemberg verändert". Landeschef Ralf Kusterer sagte in Stuttgart, der Fall, der fast einer Hinrichtung ähnele, strahle natürlich stark in die Öffentlichkeit aus. "Tatsache ist aber, dass wir immer mehr Tötungsdelikte und eine weitere Steigerung der Gewaltspirale haben."
Weinfest fand gleichzeitig statt
Zum Zeitpunkt der Schüsse fand Maier zufolge das 19. Göppinger Weinfest statt. Dieses sei nicht geräumt worden, sondern normal zu Ende gegangen. Es habe keine Panik gegeben. Ob das Fest in den kommenden Tagen weitergehen soll, war zunächst nicht bekannt.
Ob die Tat einen Bezug zu der blutigen Fehde zweier rivalisierender Gruppen im Großraum Stuttgart hat, war zunächst ebenfalls unklar. Wiederholt wurde dabei seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich abgenommen. Das könnte auch am steigenden Druck durch die Ermittler liegen. Bisher wurden dem Landeskriminalamt zufolge mehr als 70 mutmaßliche Anhänger verhaftet.
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