Die Grenzen zu Tirol bleiben zu - dafür geht's für die Deutschen jetzt ohne Test nach Mallorca

Ohne Abstand - Sommer 2020 auf Mallorca
Chaos und politisches Tauziehen um Mallorca-Urlaub: Während nicht einmal ein Ostseeurlaub erlaubt ist, rüstet sich Mallorca für den Ansturm zu Ostern.

Die reisehungrigen Deutschen können es gar nicht mehr erwarten, ihre Flieger nach Mallorca zu besteigen. Sie buchen mehr als im Vor-Coronajahr 2019. 

Regierungssprecher Steffen Seibert versuchte am Mittwoch die Notbremsung und forderte seine Landleute auf, "auf jede nicht unbedingt notwendige Reise zu verzichten".

Doch Mallorca-Urlauber brauchen nach derzeitigem Stand bei ihrer Rückkehr nach Deutschland nicht einmal einen negativen Test, sie müssen auch nicht in Quarantäne gehen. Nicht nur die Opposition übt scharfe Kritik und spricht von einem Kommunikationschaos.

Bayerns Söder ist entsetzt

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist darüber entsetzt: "Die vielen Reisebuchungen nach Mallorca machen große Sorge", twitterte Söder am Mittwoch. „Bayern wird genug Testkapazitäten an den Flughäfen aufbauen und bereithalten.“

Auch der CSU-Abgeordnete Paul Lehrieder, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Tourismus, forderte, alle Reiserückkehrer „umfassend, am besten verpflichtend“ zu testen.

Auch Niedersachsen denkt schon darüber nach, die Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer auf eigene Faust wieder einzuführen. Denn die Menschen, die auf die Balearen reisen, müssten wissen, dass sie sich einem Risiko aussetzen.

Beim Saufen und Feiern bestehe die große Gefahr einer Verbreitung von Infektionen. „Man holt sich da sehenden Auges ein richtiges Problem ins Land“, so Regierungssprecherin Anke Pörksen. Ein zweites Ischgl womöglich.

„Die Bundesregierung und ihr nachgeordnete Stellen sorgen mit widersprüchlichen Ansagen erneut für ein völliges Kommunikationschaos“, kritisiert auch der tourismuspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Markus Tressel.

Die FDP kritisiert, dass in Deutschland weiter ein Beherbergungsverbot gilt. Wer zu Ostern an die Ostsee wolle, dürfe das nicht. Wie soll man das den Hoteliers erklären, „die seit fast fünf Monaten ohne Einnahmen sind“.

Plan- und konzeptlos

„Dass man mit dem Flieger ins Ausland reisen kann, aber nicht mit dem Privat-Pkw für ein Wochenende an die Ostsee?“, fragt  der für Tourismus zuständige FDP-Mann Markus Klinge. Die Bundesregierung handle beim Thema Reisen „plan- und konzeptlos“, kritisiert Markus Klinge. „Was für Mallorca gilt, muss auch für Deutschland gelten.

Widersprüche im "System Merkel"

Es sind diese Widersprüche, die das „System Merkel“ zunehmend aggressiver infrage stellen: Misst Deutschland bei den Grenzkontrollen mit zweierlei Maß?“, fragte am Mittwoch die Deutsche Presseagentur. Die Grenzkontrollen nach Tschechien und Tirol wurden um zwei Wochen verlängert.

Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol um weitere zwei Wochen. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch mit. Aus Tirol kam umgehend scharfe Kritik. Die Maßnahme sei durch nichts zu rechtfertigen.

Tirol werde an den Pranger gestellt

Tirol werde bewusst an den Pranger gestellt, während man in Deutschland auch weiterhin auf strenge Kontrollmaßnahmen zur direkt angrenzenden französischen Region Moselle verzichtet, ärgerte sich Tirols Landeshauptmann Günther  Platter. Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser „ungerechtfertigten Schikane“ gegen Tirol erwirkten.

Tirol werde an den Pranger gestellt

Tirol werde bewusst an den Pranger gestellt, während man in Deutschland auch weiterhin auf strenge Kontrollmaßnahmen zur direkt angrenzenden französischen Region Moselle verzichtet, ärgerte sich Tirols Landeshauptmann Günther  Platter. Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser „ungerechtfertigten Schikane“ gegen Tirol erwirkten.

Kommentare