R-Faktor in Deutschland zum zweiten Mal in Folge über "2"

The coronavirus disease (COVID-19) outbreak in Guetersloh
Die Reproduktionszahl sank nur leicht auf 2,76. Ausbruch in Fleischfabrik Tönnies bestimmt das Infektionsgeschehen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bleibt in Deutschland den zweiten Tag in Folge auf einem hohen Wert über 2,0. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Datenstand 22.6., 0.00 Uhr, lag er bei 2,76 (Vortag: 2,88, davor 1,79). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. 

Der Wert reagiere auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen, verursacht etwa durch einzelne Ausbrüche, empfindlich, wie das RKI erläutert. Insbesondere bei einer insgesamt kleinen Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen. Der massive Cluster in der Tönnies-Fleischfabrik bei Gütersloh mit mehr als 1.300 positiv Getesteten dürfte hauptverantwortlich für den deutlichen Anstieg sein.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 22.6., 0.00 Uhr, auf 1,83 (Vortag: 2,03). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

503 neue Corona-Infektionen

Die lokalen Behörden haben dem RKI 503 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190.862 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Dienstagmorgen meldete (Datenstand 23.06., 0 Uhr).

8895 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

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