Corona: Prodi fordert Impfzwang in Italien

Impfstoff (Symbolbild).
„Die Stärke der Demokratie liegt in der Pflicht“, sagt . Ex-EU-Kommissionchef Romano Prodi und nimmt seine italienischen Landsleute in die Pflicht.

Nachdem die Regierung am Donnerstag ein Gesetzesdekret mit der Verpflichtung aller Beschäftigten zur Impfung oder zu regelmäßigen Corona-Tests beschlossen hat, ist Italien weiterhin mit Impfskeptikern konfrontiert.

3,4 Millionen Italiener im Alter von über 50 Jahre haben noch keine einzige Impfdosis erhalten. Ex-EU-Kommissionchef Romano Prodi forderte am Samstag die Einführung eines Impfzwangs für alle Italiener.

Auf die Frage, ob in Italien die Impfpflicht eingeführt werden sollte, antwortete Prodi: „Natürlich. Darin liegt die Stärke der Demokratie“, sagte Italiens Expremier in Bologna bei einer Debatte anlässlich des 120-jährigen Bestehens der Metallgewerkschaft FIOM.

Grüner Pass für alle Arbeitnehmer verpflichtend

„Wenn die Demokratie nicht in der Lage ist, die Frage des allgemeinen Interesses und der Freiheit aller zu berücksichtigen, macht mir das große Sorgen“, sagte Prodi.

Italien verlangt als erstes Land der Welt künftig von allen Arbeitnehmern des Landes Impfungen oder negative Coronatests, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Ab 15. Oktober sind alle Arbeitnehmer verpflichtet, dies mit dem Grüner Pass genannten Dokument nachzuweisen.

Der Grüne Pass zeigt in Italien an, ob der Inhaber gegen Covid-19 geimpft ist, ob er in den vergangenen 48 Stunden negativ getestet wurde oder ob er kürzlich von der Krankheit genesen ist.

Zuletzt gab es in Italien landesweit heftige Proteste gegen die Corona-Politik. Seit zwei Monaten finden samstags in den Großstädten Demonstrationen gegen den Grünen Pass statt. Am kommenden Samstag (25. September) ist eine landesweite Demonstration in Rom gegen die Restriktionen der Regierung von Premier Mario Draghi geplant.

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