Die ganze Welt spricht über ihn: Vom Elite-Studenten zum CEO-Mörder

Luigi Mangione wird von Sicherheitskräften aus einem Auto vorgeführt
Der mutmaßliche Mörder des Chefs von dem großen US-Krankenversicherer United Healthcare wurde in der Nacht auf Dienstag verhaftet. Was man über Luigi Mangione weiß.

Er postet ein Röntgenbild, das Schrauben und Platten zu zeigen scheint, die in seinem unteren Rücken eingesetzt wurden. 

In Kommentaren in den sozialen Medien lobt er den Unabomber, einen bekannten US-Terroristen - und kritisiert scharf die Nutzung von Smartphones durch Kinder. 

Aufnahme der Hinrichtung auf offener Straße ging um die Welt

Nun, in der Nacht auf Dienstag, wurde Luigi Mangione von der New Yorker Polizei festgenommen. Der 26-Jährige steht unter Verdacht, am 4. Dezember Brian Thompson, den CEO des größten US-Krankenversicherers United Healthcare, in Manhattan auf offener Straße erschossen zu haben.

Trotz Aufnahmen der skrupellosen Hinrichtung Thompsons dauerte die Fahndung nach dem vermeintlichen Täter mehrere Tage. Nun werden mehr Details zu dem Mann bekannt, der im Internet von vielen Nutzerinnen und Nutzern als Held gefeiert wird.

Der Verdächtige stammt aus einer reichen Familie

Mangione wuchs laut einem Bericht der New York Times in einer vermögenden Familie in Maryland auf. Seiner Familie sollen etliche Immobilien gehören, darunter ein Golfclub, mehrere Country Clubs und sogar ein Radiosender. Zudem betreiben Mangiones mehrere Pflegeheime. 

Luigi Mangione schloss ein Elite-Studium in Pennsylvania ab, wo er sich als Mitglied des Leichtathletikklubs hervortun konnte. Von ehemaligen Klassenfreunden und Studienkollegen wird er als außergewöhnlich intelligent und motiviert beschrieben. "Er glaubte fest daran, dass die Technologie die Macht hat, die Welt zu verändern", sagte ein Studienkollege der New York Times.

Plötzlich brach Mangione den Kontakt zur Außenwelt ab

Vor einem halben Jahr soll es einen Knick im Leben des Vorzeigestudenten gegeben haben: Wie Familienangehörige und Freunde berichten, brach er den Kontakt plötzlich und ohne jegliche Erklärung ab. Er soll an einer schmerzhaften Rückenverletzung gelitten haben, weshalb er sich im Sommer 2023 einer Operation unterzog.

Seitdem soll er fast vollständig auf Anfragen von Freunden und Familie nicht mehr reagiert haben. Ein Mann, mit dem Mangione für seine Hochzeit zusammenarbeiten sollte, schrieb im Juli 2024 in einem Beitrag, dass er seit Monaten nichts mehr von ihm gehört habe. Auch Nachrichten von anderen Vertrauten blieben unbeantwortet.

Mangione hatte "bösen Willen gegen das amerikanische Geschäftsleben"

Spuren von sich hinterließ Mangione lediglich im Netz. Im Jänner schrieb er eine Bewertung zu einem Buch, das das Manifest des Unabombers enthielt. Unabomber ist der Spitzname des berüchtigten ehemaligen Mathematikprofessors Ted Kaczynski, der mit Bombenanschlägen in den 1980er- und 1990er-Jahren die USA terrorisierte.

Laut Joseph Kenny, dem Chef der New Yorker Polizei, die nun gegen Mangione ermittelt, soll der Verdächtige aufgrund eines bei ihm gefundenen Dokuments einen "bösen Willen gegen das amerikanische Geschäftsleben" gehabt haben. Einen tiefen Groll soll er in erster Linie gegen die Gesundheitsbranche gehegt haben, was mit der Behandlung eines kranken Verwandten zusammenhängen soll. 

Mangione hat sich laut den Ermittlern noch nicht zur Tat bzw. möglichen Tatmotiven geäußert. Es bleibt unklar, ob er sich anwaltlich vertreten lässt oder ob die Staatsanwaltschaft Anklage erheben wird.

Kommentare