Löschflugzeug über griechischer Insel abgestürzt: Beide Piloten tot

Löschflugzeug über griechischer Insel abgestürzt: Beide Piloten tot
Auch in der Türkei wurden Häuser evakuiert. Vorfälle auch in Italien und Algerien.

Touristen wie Einwohner in Europa und Nordafrika stöhnen angesichts von Temperaturen jenseits der 40 Grad, als Folge wüten Waldbrände im gesamten Mittelmeerraum. Und diese werden von Jahr zu Jahr heftiger und andauernder.

In Spanien wurden schon im April Rekordtemperaturen von mehr als 38 Grad gemessen. Noch bevor der Sommer richtig begann, vernichten Waldbrände in der Extremadura im Westen Spaniens Ende Mai eine Fläche von fast 12.000 Hektar.

Aktuell halten zahlreiche Brände in verschiedenen Teilen Griechenlands Bewohner wie Urlaubende in Atem. Zigtausende mussten kurzerhand die Hotels verlassen und warten nun auf eine Heimreisemöglichkeit. 

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Beim Absturz eines Löschflugzeuges in Griechenland während eines Einsatzes auf der Insel Euböa sind zwei Menschen gestorben. Die zwei Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren sind ums Leben gekommen, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am Dienstag mit. Das griechische Verteidigungsministerium ordnete eine dreitägige Trauer für die Streitkräfte an.

Behörden vermuten Brandstiftung auf Rhodos

Der Bürgermeister der Insel Rhodos kündigt eine Klage wegen absichtlicher Brandstiftung auf der griechischen Insel an. Die Klage gegen Unbekannt wird über eine Athener Anwaltskanzlei bei der Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshofs eingereicht, berichtet die griechische Nachrichtenagentur Amna. Sie umfasst u.a. Straftaten ab dem 18. Juli 2023, darunter vorsätzliche Brandstiftung auch in Wäldern sowie versuchter Mord gegen ständige Bewohner von Rhodos oder Menschen, die sich auf der Insel aufhalten und von den Bränden betroffen sind.

Weiters in diesem Artikel:

  • Norditalien: 16-Jährige von Baum erschlagen
  • Unwetter mit riesigen Hagelkörnern am Gardasee
  • Palermo: Flughafen wegen Bränden vorläufig gesperrt
  • Palermo: 120 Familien evakuiert
  • Algerien: 34 Menschen ums Leben gekommen

Waldbrand in der Türkei: Evakuierungen

Nun ist auch in der südtürkischen Urlaubsregion Antalya ein Waldbrand ausgebrochen. Aus Sicherheitsgründen seien zehn Häuser im Bezirk Kemer evakuiert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Dienstag.

Touristen seien zunächst nicht betroffen gewesen. Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy sei an Ort und Stelle, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Elf Flugzeuge und 22 Helikopter sind nach offiziellen Angaben im Löscheinsatz.

Der Agentur Anadolu Ajansi zufolge war der Brand am Montagabend aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochen. Starke Winde erschwerten demnach das Löschen.

Die Türkei kämpft zurzeit wie andere südeuropäische Länder mit einer Hitzewelle. Meteorologen der betroffenen Länder weisen immer wieder auch auf den Klimawandel als Ursache hin.

Waldbrände können sich in der trockenen Vegetation schneller ausbreiten. Der türkische Wetterdienst erwartet für Antalya am Dienstag und Mittwoch Temperaturen von mehr als 40 Grad.

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Norditalien: 16-Jährige von Baum erschlagen

Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Dienstag Teile Norditaliens heimgesucht. Besonders die Metropole Mailand sowie große Teile der Lombardei waren betroffen.

Löschflugzeug über griechischer Insel abgestürzt: Beide Piloten tot

Es kam zu starken Sturmböen sowie schweren Hagelschauern und Regenfällen. Eine 16-Jährige starb, nachdem sie in einem Pfadfinderlager in Cedegolo in der Provinz Brescia von einem umfallenden Baum getroffen wurde, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete.

Fotos zeigten umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder auf Autos lagen, beschädigte Häuser und auf dem Boden zerstreute Dachziegel. Der Regen sei zwar in Mailand kurz, aber sehr intensiv gewesen, meldete Ansa weiter. Der starke Wind sowie Hagelkörner teils so groß wie Tennisbälle kamen erschwerend hinzu.

"Es fühlt sich an wie das Ende der Welt", war in den sozialen Medien zu lesen. Fotos von zentralen Straßen der Metropole zeigten am Morgen die Verwüstung.

Unwetter am Gardasee

Auch in der Gegend rund um den bei Urlaubern beliebten Gardasee wüteten die Unwetter. Am späten Montagabend ging dort ein heftiger Hagelsturm nieder - riesige Hagelkörner zertrümmerten Autofenster und demolierten Wohnwagen.

Ebenso waren erneut Teile der Region Venetien im Norden betroffen. Der Präsident der Region, Luca Zaia, teilte Dienstag früh mit, dass in der Gegend ein 16-Jähriger von einem Ast schwer verletzt worden sei.

Sieben Menschen wurden leicht verletzt.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten teils heftige Unwetter Nord- und Mittelitalien heimgesucht und zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste, aber auch aus die Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna.

Für Furore sorgte ein Video, auf dem zu sehen war, wie Badegäste bei Ravenna in Massen vor Wind und Regen vom Strand flohen.

Palermo: Flughafen wegen Bränden vorläufig gesperrt

Ein großes Feuer, das in den Bergen um den Flughafen von Palermo ausgebrochen ist, hat am Montag das Gelände des Airports erreicht, der bis 11.00 Uhr für den Verkehr gesperrt wurde.

Dutzende Flüge wurden gestrichen. Auch die Autobahn A29 war von den Bränden betroffen. Drei Auffahrten wurden geschlossen. Die Brände bedrohten auch das Krankenhaus Cervello, berichteten lokale Medien.

Der Flugverkehr in Sizilien leidet bereits seit Tagen unter den Bränden. Seit vergangener Woche ist bereits der ganze Betrieb am Flughafen Catania eingestellt. Catanias Flughafen ist der fünftgrößte Flughafen Italiens - nach Angaben von Assaeroporti, dem italienischen Flughafenverband, wurden dort im Mai mehr als eine Million Passagiere abgefertigt. Die Ostküste Siziliens mit den Städten Taormina, Syrakus sowie vielen Standorten ist bei Touristen und Urlaubern äußerst beliebt.

Nur fünf Prozent der Brände werden laut Experten von sogenannten Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust die Feuer anzünden. Meist stecken wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden in Italien. Auch die Gluthitze dieser Tage nährt die Brände. In fast allen italienischen Städten wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen gemeldet.

Alte Frau verstorben

Feuerwehrteams waren mit einem Hubschrauber und Löschflugzeugen in den von den Bränden betroffenen Gebieten seit Montagabend im Einsatz. Auch in weiteren Provinzen wüteten die Feuer.

Eine 88-jährige Frau in prekärem Gesundheitszustand starb, weil die Rettungsteams wegen der Brände nicht rechtzeitig Hilfe leisten konnten. 55 Brände wurden auf Sizilien gemeldet. Wegen des starken Schirokko-Windes konnten die Löschflugzeuge in einigen Fällen nicht zum Einsatz kommen.

Palermo: 120 Familien evakuiert

120 Familien mussten in der Provinz Palermo ihre Häuser verlassen, weil sie von den Flammen bedroht wurden. Auch in der Provinz Trapani wurden einige Häuser wegen den Flammen evakuiert.

Feuerwehrmannschaften aus ganz Italien trafen auf Sizilien ein, um Unterstützung zu leisten.

Algerien: 34 Menschen ums Leben gekommen

Bei Waldbränden im nordafrikanischen Algerien ist die Zahl der Todesopfer auf 34 gestiegen. Nach Angaben des algerischen Innenministeriums vom späten Montagabend, sind unter den Toten 24 Zivilisten und zehn Mitarbeiter des Militärs. Rund 8.000 Retter seien im Einsatz gewesen, um die Brände zu löschen.

Sie wüteten am Montag unter anderem in der algerischen Region Beni Ksila östlich der Hauptstadt Algier.

Rund 1.500 Menschen wurden in Dörfern in Sicherheit gebracht. Die Flammen breiteten sich angesichts starker Winde schnell auch auf andere Regionen des Landes aus.

Auch das benachbarte Tunesien kämpfte am Montag mit Bränden und einer Hitzewelle, die weite Teile des Landes erfasste. In der Hauptstadt Tunis herrschten 48 Grad Celsius. In Wäldern nahe der algerischen Grenze kämpften Feuerwehrleute gegen Brände, die dort seit mehreren Tagen wüteten.

Rund 2.500 Menschen wurden Medienberichten zufolge in Sicherheit gebracht. Mehrere Menschen erlitten einen Hitzeschlag und kamen in Krankenhäuser.

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