Bandenkämpfe in Ecuador: Leitender Staatsanwalt getötet

Eine Armee-Operation in einem riesigen Gefängniskomplex in der Hafenstadt Guayaquil, dem Dreh- und Angelpunkt im Kampf der Regierung gegen Drogenbanden.
Suárez wurde von Auftragsmördern im Auto erschossen - zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Inmitten des massiven Bandenaufstandes gegen die Behörden in Ecuador ist ein führender Ermittler gegen Organisierte Kriminalität getötet worden. César Suárez wurde in der Hafenstadt Guayaquil von Auftragsmördern in seinem Auto erschossen, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. „Die Kriminellen und Terroristen werden uns nicht stoppen“, sagte Generalstaatsanwältin Diana Salazar. „Dieses Verbrechen wird nicht ungesühnt bleiben.“

Suárez ermittelte unter anderem gegen die mutmaßlichen Bandenmitglieder, die in der vergangenen Woche ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión gestürmt und zahlreiche Geiseln genommen hatten. 

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Daraufhin erklärte Präsident Daniel Noboa per Dekret, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde, und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien.

Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr war die bisher höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas. Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.

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