Asiatische Hornisse in Deutschland: Wie gefährlich ist sie wirklich?

Hornisse
Die Spezies breitet sich nach und nach auch in Deutschland aus. Für wen das Insekt gefährlich ist.

Die Asiatische Hornisse ist kleiner und unscheinbarer als unsere heimischen Hornissen, in sich hat sie es aber dennoch: Sie lauert vor Bienenstöcken und fängt dort heimkehrende Bienen ab - und macht so Imkerinnen und Imkern das Leben schwer.

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Die Asiatische Hornisse wurde 2014 erstmals in Deutschland nachgewiesen - und zwar in Waghäusel nördlich von Karlsruhe. Auch im vergangenen Jahr gab es dem Umweltministerium zufolge lediglich Funde von rund 15 neuen Nestern. Heuer waren es jedoch mehr als 260 Nester.

Ihr Gebiet hat sich ausgeweitet

Auch ihr Verbreitungsgebiet hat sich ausgeweitet - mit gravierenden Folgen. Die Asiatische Hornisse, die im Grunde im südlichen China zu Hause ist, gelangte vermutlich über den Transport von Waren nach Europa. Doch weil unsere Sommer aufgrund der Klimakrise immer wärmer und trockener und auch die Winter milder werden, breitet sich die die gebietsfremde und als invasiv eingestufte Hornissenart auch in Deutschland immer weiter aus.

 Imkerverbände zeigen sich besorgt über eine wachsende Ausbreitung der Hornissenart.

Erste Imkerinnen und Imker würden bereits den Verlust ganzer Bienenvölker beklagen. Denn die Asiatische Hornisse lauert vor Bienenstöcken - und dringt zum Teil sogar in diese ein, um sie zu fressen. Als "generalistischer Beutegreifer" fresse die Asiatische Hornisse neben den heimischen Bienen aber auch Wespen, Hummeln oder Wildbienen. Zu ihrer Nahrung gehören außerdem Birnen, Äpfel und Trauben.

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Viele Nester in Deutschland entdeckt

"Die Art hat ein extrem hohes Verbreitungspotenzial", sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Hock, vor einigen Monaten gegenüber der dpa. So baue die Asiatische Hornisse zwei Nester: zunächst ein Primärnest in niedriger Höhe im Frühling, dann schließlich ein Sekundärnest in einem hohen Baum. Dieses ist so groß wie ein Fußball und beherbergt bis zu 5000 Hornissen und einige hundert Königinnen.

Invasive Insektenart: Asiatische Hornisse

Wie sich die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse auf unsere Umwelt auswirkt, ist noch nicht erforscht. Allerdings werden gebietsfremde Arten lediglich dann als "invasiv" eingestuft, wenn sie in ihrem neuen Areal die Biodiversität gefährden können, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seiner Website schreibt. Aus diesem Grund sollen Nester der Asiatischen Hornisse, wenn diese gemeldet werden, laut dem Umweltministerium auch schnellstmöglich entfernt werden.

Asiatische Hornisse gefährlich für Menschen?

Klar jedenfalls ist: Wenngleich es sich um eine invasive Art handelt, ist die Asiatische Hornisse längst nicht so gefährlich wie die Asiatische Riesenhornisse, die sich derzeit in den USA ausbreitet. Diese wird auch als "Killerhornisse" bezeichnet und plündert ganze Nester von Bienen und heimischen Wespen.

Laut Experten stellt die Asiatische Hornisse für Menschen in der Regel aber keine Gefahr dar. Wie bei heimischen Bienen, Hornissen und Wespen kann es aber auch durch die invasive Art zu Stichen kommen, die bei Allergikern gefährliche Folgen nach sich ziehen können.

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