Warum Murmeltiere am 2. Februar eine besondere Rolle spielen

Warum Murmeltiere am 2. Februar eine besondere Rolle spielen
Was für die Österreicher Mariä Lichtmess ist, ist für die Nordamerikaner der Murmeltiertag. Wie kommt das?

Spätestens seit der US-Komödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" von 1993 ist der 2. Februar auch in Europa als "Groundhog Day" (auf Deutsch "Murmeltiertag") bekannt. Bill Murray spielt im Film den arroganten Wetteransager Phil, der zum vierten Mal in Folge in die Kleinstadt Punxsutawney in Pennsylvania fahren muss. Er und seine Kollegin Rita sollen über das Murmeltier dort berichten, das einmal im Jahr - immer am 2. Februar - voraussagt, wie lang der Winter noch dauern wird. Nach der Arbeit wollen sie die Stadt wieder verlassen, werden jedoch von einem Schneesturm daran gehindert. Von da an erlebt Phil den Murmeltiertag in Punxsutawney jeden Tag aufs Neue.

30 Jahre nach Erscheinen des Films ist der Murmeltiertag in Nordamerika noch immer für viele ein Großereignis. An mehreren kanadischen sowie US-Städten werden Waldmurmeltiere aus ihrem Bau gelockt, während rundherum gefeiert wird. Scheint die Sonne und "sieht das Tier seinen Schatten", soll der Winter noch weitere sechs Wochen dauern, heißt es. Auch wenn die Wettervorhersage nicht immer stimmt, ist der Tag eine Tradition, auf die man sich vielerorts freut. Aber wo kommt sie eigentlich her?

Warum Murmeltiere am 2. Februar eine besondere Rolle spielen

Viele Menschen in Kanada und den USA freuen sich jedes Jahr auf den Murmeltiertag, hier eine Gruppe Texaner.

Der erste offizielle Murmeltiertag fand offenbar ebenfalls bereits in Punxsutawney statt, im Jahr 1887. Der Zeitungsredakteur Clymer Freas informierte damals seine Leser: "Heute ist Murmeltiertag, und bis zum Redaktionsschluss hat das Tier seinen Schatten noch nicht gesehen". Freas gilt daher als "Vater" der Idee Murmeltiertag.

Die Verbindung zu Mariä Lichtmess

Eigentlich geht sie aber auf den christlichen Feiertag "Candlemas", in Österreich als Mariä Lichtmess bekannt, zurück. 40 Tage nach Weihnachten bringen Christen am 2. Februar ihre Kerzen in die Kirche, um sie dort segnen zu lassen. Als Mariä Lichtmess im deutschprachigen Raum eingeführt wurde, baute man ein Tier in die Überlieferung ein: Sieht ein Igel an diesem Tag einen Schatten, gebe es einen "zweiten Winter" oder sechs weitere Wochen Schlechtwetter.

Als Siedler aus Europa nach Pennsylvania gingen, wollten sie die Tradition aufrechterhalten. In ihrer neuen Heimat gab es jedoch keine Igel, weshalb sie stattdessen Murmeltiere nahmen.

Der früheste Hinweis auf den Murmeltiertag stammt aus 1841. Ein Ladenbesitzer aus Morgantown, Pennsylvania, schrieb damals am 4. Februar: "Am vergangenen Dienstag, dem 2. Februar, war Mariä Lichtmess - der Tag, an dem das Murmeltier laut den Deutschen aus seinem Winterquartier herausspäht und, wenn es seinen Schatten sieht, für ein weiteres sechswöchiges Nickerchen zurückkehrt. Aber wenn der Tag bewölkt ist, bleibt es draußen, denn das Wetter soll mäßig sein."

Auch 2023 erwartet Besucher in Gobbler's Knob in Punxsutawney, dem Zuhause von Murmeltier "Punxsy Phil", wieder ein mehrtägiges und bereits überwiegend ausverkauftes Großevent - inklusive Bankett, Talenteshow sowie "Party all night long".

Warum Murmeltiere am 2. Februar eine besondere Rolle spielen

2022 sagte Murmeltier Phil sechs weitere Wochen Winter voraus.

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