Vom Botschafter zum Landesrat: "Das ist eine einmalige Chance"

Sein Wechsel von London nach St. Pölten ist für viele noch immer ein großes Rätsel. Martin Eichtinger selbst sieht es als logischen Entschluss.

NÖ Landesregierung.

Sein Wechsel von London nach St. Pölten ist für viele noch immer ein ganz großes Rätsel. Martin Eichtinger selbst sieht es als logischen Entschluss. Im Rahmen der KURIER-Serie „Warum eigentlich ...?“ auf SchauTV wurde dem neuen NÖ Landesrat von KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter sofort die Frage nach den Gründen für den Wechsel von der Botschaft an der Themse in das Landhaus an der Traisen gestellt. Für Martin Eichtinger war es keine schwierige Entscheidung, wie er freimütig erklärt: „Weil ich es als eine wirklich große und spannende Herausforderung sehe. Wenn jemand, so wie ich, viel im Ausland gelebt hat, auch viele verschiedene Positionen innegehabt hat, sammelt man rundherum Erfahrungen. Und irgendwann ist der Punkt da, wo man sich denkt, dass man diese Erfahrungen auch nutzbringend zu Hause anwenden soll.“

Außerdem kenne er die NÖ Regierungsmannschaft schon lange, habe zu Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ein „wirklich vertrauenswürdiges und gutes Verhältnis“ und wohne in Perchtoldsdorf. Deswegen habe er nicht wirklich gezögert, als ihm Mikl-Leitner das Angebot machte. Eichtinger: „Ich habe natürlich einmal kurz mit meiner Familie gesprochen, das würde wohl jeder tun. Aber dann habe ich nicht gezögert. Das ist eine einmalige Chance, ein einmaliges Angebot, das man natürlich auch mit Demut annimmt, weil es mit großer Verantwortung verbunden ist.“ Dazu sei es inhaltlich eine große Herausforderung.

Hemdsärmelige Politik

Eichtinger ist auch der Meinung, dass sich das diplomatische Parkett und die manchmal doch sehr hemdsärmelige Politik auf Landesebene gar nicht so unähnlich sind. „Es ist beides seriöse Arbeit. Das darf man wirklich nicht unterschätzen, so sehr die Diplomaten auch ein fälschliches Image haben. Dahinter liegt sehr, sehr intensive Arbeit, genauso wie in der Landespolitik.“ Und: „Eine weitere große Gemeinsamkeit ist das Zusammentreffen mit Menschen. In beiden Berufen muss man Menschen grundsätzlich mögen und sich für die Geschichten der Menschen und ihre Anliegen interessieren.“

In die Zuständigkeit von Landesrat Martin Eichtinger fallen Arbeit, Wohnen, Internationale Beziehungen, der NÖ Gesundheits- und Sozialfonds sowie Natur im Garten. Letzteres ist zwar nicht sein wichtigstes Aufgabengebiet, aber als Gartenliebhaber weiß er um die Bedeutung: „Ich weiß, was für eine große Bedeutung das für Niederösterreich hat, dass alle stolz auf ihre Gärten sind.“

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