Urlauberin stirbt bei Schiffsexplosion vor Bali

Das Gepäck der Touristen
Explosion auf Schnellboot. Die Österreicherin Kathrin Z. ist eines von zwei Todesopfern.

Türkises Meer, feinster Sandstrand, endlose Schnorcheltouren, super Chill-Vibe. Mit diesen Worten wird die idyllische kleine Sandinsel Gili Trawangan auf Backpacker-Blogs beschrieben.

Und genau diese Eigenschaften haben vielleicht auch die sportliche Kathrin Z. – die erst Anfang September beim Mattseer Frauenlauf mitgemacht hat– überzeugt, den Urlaub mit ihrem Freund Manuel dort zu verbringen.

Doch bei der Bootsfahrt nach Gili Trawangan kam es zum folgenschweren Zwischenfall. Laut lokalen Medien soll die 28-jährige Österreicherin, die zuletzt in der Steiermark wohnte, eine von zwei Todesopfern bei einer Schiffsexplosion sein.

Kurze Fahrt

35 Passagiere sowie vier Crew-Mitglieder hatten sich Donnerstagfrüh an Bord der Gili Cat 2 befunden. Um 9.25 Uhr Lokalzeit verließ das Schnellboot den Fährhafen im Fischerort Padang Bai (im Osten Balis) und machte sich auf den Weg zu Gili Trawangan, wo es gegen 11.15 Uhr hätte ankommen sollen.

Urlauberin stirbt bei Schiffsexplosion vor Bali
Police and investigators examine a ferry boat which was carrying tourists from the island of Bali to Lombok following an explosion on board at Padangbai port, Karangasem, Bali, Indonesia September 15, 2016, in this photo taken by Antara Foto. Antara Foto/Nyoman Budhiana /via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. MANDATORY CREDIT. INDONESIA OUT. TPX IMAGES OF THE DAY.
Doch nach nur wenigen Minuten Fahrtzeit und etwa 200 Meter vom Hafen entfernt, kam es im hinteren Bereich des Schiffs zur Explosion. Zuvor soll Rauch aus dem Schiffsmotor gekommen sein. Es kam zu dramatischen Szenen, Fenster wurden zerstört, Sitze flogen durch die Luft. Eine bis dato Unbekannte – möglicherweise eine deutsche Staatsbürgerin – soll noch am Unfallsort aufgrund ihrer schweren Kopfverletzungen gestorben sein, berichtete der örtliche Polizeichef Sugeng Sudarso. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Donnerstag lediglich, zwei deutsche Staatsangehörige seien verletzt worden.

Die Retter kamen mit Fischerbooten und anderen Schiffen zu Hilfe. Das beschädigte Boot wurde an Land gezogen. Die Verletzten – teilweise mit schweren Schnitt- und Schürfwunden – wurden mit Tragbahren vom Schiff und in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht.

Urlauberin stirbt bei Schiffsexplosion vor Bali
Dort soll Kathrin Z. dann ihren Verletzungen erlegen sein. Außenamts-Sprecher Thomas Schnöll bestätigte am Donnerstag den traurigen Umstand, dass "ein Todesopfer aus Österreich" stammt. Ihr Freund wurde bei dem Vorfall verletzt, er schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die Botschaft konnte am Donnerstag bereits in Kontakt mit ihm treten. Der Konsul machte sich auf den Weg zum Unfallsort, um Kontakt mit den österreichischen Urlaubern aufnehmen.

Kein Terrorverdacht

Urlauberin stirbt bei Schiffsexplosion vor Bali
Das Gepäck der Touristen
Die zwei weiteren Österreicher, die sich an Bord befanden, wurden nicht verletzt. Die anderen Passagiere waren aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal, Irland und Spanien.

Das beschädigte Schiff wurde von der Polizei untersucht. Ein Anschlag wurde nach ersten Ermittlungen ausgeschlossen.

Wie die indonesische Tageszeitung Jakarta Post berichtete, könnte ein Treibstofftank explodiert sein. Laut Polizeichef Sudarso befindet sich die Batterie genau über dem Tank; die Explosion könnte also von einem Kurzschloss ausgelöst worden sein.

Urlauberin stirbt bei Schiffsexplosion vor Bali
Die Boote von Gili-Cat-Service sind bis auf Weiteres nicht in Betrieb.

Immer wieder Bootsunfälle

Mit ihren mehr als 17.000 Inseln ist der indonesische Archipel stark auf Fährdienste angewiesen. Trotzdem genügen diese oftmals nicht den internationalen Standards. Immer wieder kommt es deswegen zu Unfällen.

Im vergangenen Jahr wurden bei einem Unfall Dutzende Touristen verletzt, als sich auf einer Fähre zwischen Bali und der Nachbarinsel Lombok mehrere Explosionen ereigneten.

2014 ist bei einem Bootsunfall ein Bräutigam samt seiner 48-köpfigen Hochzeitsgesellschaft verunglückt. Die Braut hatte ihren zukünftigen Ehemann und dessen Gäste zusammen mit ihrer Familie zur Hochzeit auf Bali erwartet.

2011 wiederum war vor der Ferieninsel Bali ein Boot mit 35 Musikern auf dem Weg zu einer Trauerfeier gekentert. Mindestens zehn Menschen kamen dabei ums Leben.

Kommentare